Freitag, 11 November 2011 11:03

„Eine dunkle Begierde“ – Die Freundschaft von Jung und Freud im Kino

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Dunkle-BegierdeEin neuer Film über die Anfangszeiten der Psychoanalyse und warum, Astrologie Freunde entzweien kann

Bild: Universal Pictures

Am 6. Juni diesen Jahres war der 50. Todestag von Carl Gustav Jung. Barbara Egert hat sich in der Astrologie heute (Nr.150, April/Mai 2011) sehr fundierte Gedanken über seine Bedeutung für die Astrologie gemacht. In unserem Newsletter im Mai haben auch wir noch einmal auf die wichtigsten Erkenntnisse Jungs geblickt. Er war der Astrologie gegenüber sehr aufgeschlossen und sah es als Hauptaufgabe des Menschen „sich selbst als das zu erkennen, was man von Natur aus ist, im Gegensatz zu dem, was man sein möchte.“

Seine Archetypenlehre ist der Ausgangspunkt für eine Neuorientierung der Astrologie nach 1945 gewesen, die die psychologische Astrologie bis heute zur anerkannten führenden Kraft werden lässt. Führende internationale astrologische Autoren wie Liz Greene, Howard Sasportas und Karen Hamaker-Zondag sehen ihre zentralen Bezugspunkte in der Lehre Jungs.

C.G. Jung verband eine jahrelange kollegiale Freundschaft mit dem Begründer der Psychoanalyse, Sigmund Freud. Freud hat Jung wohl eher als seinen zeitweiligen Lieblingsschüler betrachtet, schließlich war er der Begründer und Übervater der Psychoanalyse.

Ihre Wege trennten sich später. Von dieser Geschichte erzählt der Kinofilm „Die dunkle Begierde“ des kanadischen Regisseurs David Cronenberg, der seit dem 10. November in den deutschen Kinos zu sehen und mit überragenden Schauspielern besetzt ist. Der Film lebt von der Spannung der Geschichte, seinen atemberaubenden Bildern einer vergangenen Epoche und den Rededuellen der beiden Hauptdarsteller Viggo Mortensen (Freud) und Michael Fassbender (Jung). Als Freud und Jung sich das erste Mal trafen, sprachen sie tatsächlich 13 Stunden am Stück miteinander.

Der Film erzählt dabei eine wahre Geschichte: Jung begegnet der Hysterikerin Spielrein (Keira Knightley). Er heilt sie mit der damals noch revolutionären Gesprächstherapie und fängt später eine sadomasochistische Affäre mit ihr an. Der Schatten und die Obsessionen Jungs werden gewahr, eines Menschen, dessen Prägung im Horoskop Barbara Egert in ihrer Deutung in der Astrologie heute mit den folgenden Worten beschrieb: „Übermacht der Transsaturnier (...) schwer zu kontrollierende Kräfte, die einen von der Kindheit an begleiten und einsam machen.“ Spielrein selbst wird später selbst zu einer bekannten Psychoanalytikerin und wird dann aber von den Nazis ermordet. Heute kennt sie kaum noch jemand. Freud beobachtet die Geschichte der beiden amüsiert als eine Art von außen. Spielrein wird Mitarbeiterin von Jung und legt sich später auch bei Freud auf die Couch.

Doch Jungs Lügen sind der Ausgangspunkt der Entzweiung mit Freud – deren wahrer Grund wohl darin liegen mag, dass Freud die Hinwendung Jungs zur Esoterik und zum Mystizismus nicht tolerierte. Mit der Astrologie konnte Freud nichts anfangen.

Read 51523 times Last modified on Mittwoch, 11 März 2015 10:34
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