Jungfrau und Angst
Vor einiger Zeit unterhielt ich mich mit meinem Mann (mit Sonne u. Mond in der Jungfrau) über Erlebnisse und Erfahrungen aus unserer Kindheit.
Dabei erzählte er mir lächelnd, dass eines seiner erstes Wort, die er sagen konnte, „Angst“ war.
Zuerst fand ich das recht amüsant aber es beschäftigte mich, so dass ich darüber in verschiedenen Büchern nachlas und herausfand, dass die Angst der Jungfrau-Seele halt recht nahe steht.
Vom Zyklus der Natur aus betrachtet, sind Jungfrau-Menschen in einem Monat geboren, in der die Sonne langsam an Kraft verliert und die Felder weitestgehend abgeerntet sind.
Man weiß, der Winter steht vor der Tür und es muß Vorsorge für die kalte Jahreszeit getroffen werden.
Das verdeutlicht, warum Vorsicht und Sorge so bezeichnende Eigenschaften der Jungfrau sind.
Da Jungfrau-Geborene wissen, dass auch kleine Ursachen eine große Wirkung zur Folge haben können, gehen sie meist sehr achtsam durchs Leben.
Dies kann einerseits zu einer klugen Lebenshaltung führen, andererseits kann es aber auch passieren, dass diese vorsichtige Lebenseinstellung überhand nimmt, in einer destruktiven Denkweise mündet und schließlich zu einer pessimistischen Lebensangst führt.
Ein chinesisches Sprichwort, das ich in einigen Büchern zu diesem Thema fand, könnte schon fast ein Leitsatz der Jungfrau sein:
Ein Moment der Aufmerksamkeit
kann großes Unglück verhindern,
ein Moment der Unaufmerksamkeit
kann ein ganzes Leben zerstören.
Jungfrau-Menschen sind mitunter auch oft von einem starken Leistungsgedanken geprägt.
Schon ein Jungfrau-Kind neigt dazu, gern alles richtig machen zu wollen und könnte vermuten, dass es auch Liebe nur dann empfangen kann, wenn es Leistung erbracht hat.
Antreibende Äußerungen wie „streng Dich ja an, bemüh Dich“ oder „sei besser als“ könnten daher wie „Wasser auf seine Mühle sein“, die ja auch täglich laufen und funktionieren muß und letztendlich könnte dies ungewollt einen großen inneren Druck erzeugen.
Die Angst Fehler zu machen oder der Gedanke Dinge nicht zu schaffen, kann sich auf das Verhalten eines Jungfrau-Menschen recht stark auswirken. In übersteigerter Form könnte sie sich zu übertriebenem Kontrollzwang oder in Versagensängsten manifestieren.
Die Angst würde dann nicht mehr ihre lebensnotwendige Warnfunktion ausüben, sondern sie würde möglicherweise die eigene Lebendigkeit unterdrücken und das Leben hemmen.
In einem solchen Fall wäre es wichtig, dass Jungfrau-Menschen versuchen zu erkennen, dass man nicht immer alles richtig machen kann !
Fehler zu machen ist kein Fehler und „aus Fehlern lernen“ ist manchmal für die eigene Entwicklung wichtig und notwendig.
Da der Angst das Vertrauen gegenübersteht und der Jungfrau das Zeichen Fische, könnte es sich für Jungfrau-Menschen „lohnen“, wenn sie auch mal ein „Auge auf ihr Gegenüber werfen“ und vielleicht die eine oder andere „Fische-Eigenschaft“ in ihr Leben mit einfließen lassen.
Schaffen es Jungfrau-betonte Menschen, die Dinge auch mal geschehen zu lassen und zu vertrauen, werden sie sich wahrscheinlich aus ihrem Streben nach Perfektion leichter befreien können.
Sie könnten dadurch sich selbst und anderen gegenüber nachsichtiger werden und schließlich ihre wahre Lebendigkeit finden.
Betrachte die Welt als Dein Selbst,
vertraue auf das Sosein der Dinge,
liebe die Welt als Dein Selbst,
dann kannst Du Dich um alle kümmern.
(Laotse)
Liebe Grüße
Luna