Frühlingsbeobachtungen im Stier
Noch ist die Luft frisch, doch die Sonne hat Kraft. Die Krume liegt feucht, oft noch brach – es duftet erdig, verheißungsvoll. Die Wiesen bekommen Farbe, ein sattes Grün beginnt zu leuchten und überall sind die gelben Tupfen des Löwenzahn zu sehen. Morgens früh erreicht das Singen der Vögel einen beachtlichen Pegel, die Reviergrenzen werden geräuschvoll bekannt gegeben. Aber es beginnt auch das Werben, denn bald wollen die Nester gefüllt und das wertvolle beginnende Leben in ihnen geschützt werden. Erste Frühlingsgewitter lösen zeitweise die Sonne ab und geben den aufstrebenden Pflanzen die nötige Feuchte. Das Vieh ist meist noch nicht auf den Weiden, denn die Nächte sind oft noch kalt. Etwas Geduld wird benötigt, die neu erstehende Üppigkeit braucht noch mehr Substanz. Dennoch blühen die Obstbäume und lassen die Insekten in ihrem Nektar genüsslich schwelgen. Unterschlupf wird gesucht und in Besitz genommen von unterschiedlichem Getier, um dem neuen Leben eine Heimstatt einzurichten.
Eine Zeit der Festigung, der Verwurzelung, der Harmonisierung im gemeinsamen Tanz der männlichen und weiblichen Kräfte.
Wie erlebt Ihr diese Zeit?
bluemoon