Neues aus der Astro-Welt - Newsletter - April2018

Seit 2011 tobt der Krieg in Syrien. Seit einigen Jahren ist er nicht mehr nur rein syrische Sache oder eine regionale Angelegenheit im Nahen Osten. Der Konflikt hat sich zunehmend internationalisiert und das Land ist zum Schauplatz eines neuen Kalten Krieges zwischen den USA und Russland geworden. Alle möglichen Arten von Gräueltaten wurden und werden in diesem Krieg begangen, in den letzten Tagen ist wieder von Giftgaseinsätzen die Rede gewesen. Was als Aufstand im sogenannten arabischen Frühling gegen die Assad-Diktatur begann, ist längst zur größten Wunde einer Welt geworden, die nicht in der Lage ist, diesen Konflikt kooperativ zu beenden.

Auch wir Astrologen sind Menschen und uns bleibt in dieser Hinsicht zunächst einmal nur, unser Mitgefühl mit all den Menschen vor Ort zu äußern. C.G. Jung hat den Beginn des Zweiten Weltkriegs als Ausbruch des kollektiven Unbewussten im nationalsozialistischen Deutschland erklärt. Rationales Handeln ist nicht mehr möglich, wenn die Nation bedroht ist, und wird durch emotionale Slogans und nationalistische Träume ersetzt. Eine Art Massenhysterie entsteht und die Menschen sind auf einmal zu allem bereit. Die Masse braucht eine Führungsperson, einen charismatischen Menschen, der zum Brennpunkt der Massenfantasien wird. Im Falle von Syrien scheint dies Assad zu sein.

Als Astrologen können wir einen Teil zum Verständnis von Kriegen beitragen, wenn wir mit den Werkzeugen der Mundanastrologie auf die Horoskope der Staatsgründung schauen. Die Mundanastrologie folgt eigenen Deutungsregeln.


Für Syrien liegt uns das Horoskop der De-facto-Unabhängigkeit vom 1.1.1944, 0.00 Uhr vor. Der Zeitpunkt, an dem alle Mandatsmächte die Macht an die syrische Regierung übergaben.

Auf den ersten Blick sehen wir eine gradgenaue Konjunktion von Mars und Uranus im achten Haus. Diese aggressive Konstellation steht im Haus des Todes. Grundsätzlich regiert Mars über die Streitkräfte eines Landes und Uranus über die öffentliche Verwaltung. Die Verbindung der beiden Planeten bringt explosionsartige Veränderungen durch Revolutionen oder Gewalttätigkeiten. Mars/Uranus kann zu Rebellionen und anarchischen Zuständen führen. All das erleben wir in Syrien seit 2011.

Diese Konjunktion steht in einem Sextil zu einer weiteren wichtigen Konstellation in der Radix der Unabhängigkeit – der Konjunktion von Pluto und dem aufsteigenden Mondknoten im zehnten Haus. Es geht hier um Machtpolitik, die durch die Verbindung zum achten Haus mit Gewalt vorangetrieben wird. Die Streitkräfte und die öffentliche Verwaltung dienen diesem Ziel. Im zehnten Haus stehen diese zerstörerischen Kräfte in Verbindung mit anderen Mächten, um ihre Ziele zu erreichen. Die Regierung Syriens unter Assad agiert schon seit Langem nicht mehr unabhängig und gäbe es diese Unterstützung nicht, würde es wohl auch das Assad-Regime nicht mehr geben. Mit Saturn im neunten Haus liegt der Schlüssel zum Schicksal des Landes in der Moderation durch ausländische Kräfte.

Im Land selbst herrscht eine große Hartherzigkeit im Umgang miteinander – der AC steht im Quadrat zur Sonne im Steinbock im Haus drei. Zudem bildet Venus, als Herrscherin des Aszendenten, ein Quadrat zum Jupiter und Lilith und passt zum Bild, das der Diktator Assad abgeben möchte: Er verübt seine Gräueltaten unter dem Vorwand, dass er zum Schutz seines Volkes und emanzipierten Frauen Gutes tut.
Und dann ist da noch der Mond in Opposition zum Chiron. Der Mond steht in der Mundanastrologie für das Volk, ein verletztes Volk, das sich in der Verbindung mit Chiron immer mehr selbst verletzt und zu einer tiefen Verwundung führt. Einer Wunde, die dauerhafte Spuren in der Seele des Landes hinterlassen wird.