Neues aus der Astro-Welt - Newsletter - Juli 2017

Am Freitag explodierte die Gewalt im Hamburger Schanzenviertel. Der Vandalismus, die Zerstörung und die Gewalt gegen Menschen waren über einige Stunden zügellos. Viele schauten sich dieses unfassbare Geschehen an oder unterstützten es durch lautes Gejohle und Anfeuerungsrufe. Ist die Verrohung in unserer Gesellschaft in der Tat schon so weit vorangeschritten, dass dieses Verhalten zum Zeitgeist gehört, wie der Hamburger Bürgermeister Scholz vermutete?
Dem Ganzen konnte nur ein Ende gesetzt werden, weil Sondereinsatzkräfte der Polizei, die eigentlich zur Terrorabwehr auf dem G20-Gipfel eingesetzt waren, abgezogen wurden und gegen die Gewalttäter vorgingen.

Viele sprachen von bürgerkriegsähnlichen Zuständen. Sicherlich hatten diese Ereignisse nichts mit Krieg zu tun, und doch war die Gewalt für deutsche Verhältnisse beispiellos. Heute sind alle schockiert. Wie konnte das passieren? Was treibt diese Menschen an?
Wir kennen abstrakte Bilder von Gewalt. Ständig sind wir dieser Realität durch das hohe Maß an Gewalt und Leid in den vielen kriegerischen Auseinandersetzungen dieser Welt ausgesetzt.
Die Spirale von Gewalt und Gegengewalt scheint sich in der Geschichte der Menschheit seit Ewigkeiten immer weiterzudrehen und wir finden keinen Ausweg. Wo gibt es Alternativen, wer geht einen Weg der Gewaltlosigkeit und des Pazifismus?

Mit der Astrologie haben wir die Möglichkeit, auf die Horoskope einzelner vorbildhafter Menschen und dort auf interessante Konstellationen zu schauen. Die jüngere Geschichte hat mit Sicherheit eine der eindrucksvollsten Persönlichkeiten hervorgebracht, die einen beispielhaften Weg der Gewaltlosigkeit gegangen ist: Mahatma Gandhi.
Er wurde am 2. Oktober 1870 um 7.11 Uhr in Porbandar/Indien geboren. Über seine Geburtszeit herrschen unterschiedliche Auffassungen, die leicht differieren. Wir halten uns hier an die Angabe auf astro.com, die ein Rodden-Rating von A, das zweitsicherste, bekommen hat.
Gandhi war zu Beginn seiner Karriere Rechtsanwalt in Südafrika und setzte sich dort gegen die Rassentrennung und für die Gleichberechtigung der Inder ein. Zeit seines Lebens blieben die typischen Themen Recht und Gerechtigkeit sowie Gleichberechtigung für seine Waage-Sonne und den Waage-AC bestimmend für sein Handeln.

Nach seiner Rückkehr nach Indien wurde er zum Führer der Unabhängigkeitsbewegung Indiens. 1947 vollendete sich sein Weg mit der Unabhängigkeit Indiens von der Kolonialmacht des britischen Empire und der Gründung einer eigenen indischen Nation. Der Weg dorthin war gekennzeichnet von gewaltfreiem Widerstand, zivilem Ungehorsam und Hungerstreiks. Seine Grundhaltung, das beharrliche Festhalten an der Wahrheit (Satyagraha), umfasst neben der Gewaltlosigkeit (Ahimsa) noch weitere ethische Forderungen wie etwa Swaraj, was sowohl individuelle als auch politische Selbstkontrolle und Selbstbestimmung bedeutet. Wir erkennen darin die zentralen Themen seines Horoskops wieder:


Gandhi war ein äußerst charismatischer Mensch mit einer Betonung des ersten Hauses und dem Geburtsherrscher Venus sowie Mars und Merkur in diesem Haus – gleichzeitig wusste er mit dieser Stellung zu reden und zu handeln. Hier ist einer, dessen Worte und Taten stärker wirkten als jede Waffe. Diese Planeten, allesamt im Zeichen Skorpion, umgibt eine außergewöhnliche persönliche Kraft (1. Haus) zur tiefgreifenden Wandlung einer Gemeinschaft, eines Landes (7. Haus).
Venus und Mars bilden mit ihrer Opposition zu Jupiter und Pluto und den Quadraten zum Mond in Löwe im 10. Haus ein doppeltes T-Quadrat. Diese Figur stellt sich im Horoskop Gandhis als lebenslanger Antrieb dar. Wir sehen hier die erlöste Form einer astrologischen Konstellation, die unerlöst zu ganz anderen Ergebnissen im Leben eines Menschen führen könnte. Denn mit einer doppelten Opposition von Venus und Mars zu Jupiter und Pluto ist die Auseinandersetzung mit einer untergründig brodelnden Gewalt und dem Drang zur Macht ein ständiges Thema. Beim T-Quadrat liegt der Schlüssel zur Erlösung immer bei dem Planeten, auf den sich die Quadrate zentral fokussieren. Die innere Zerrissenheit der Oppositionen findet ihre Überwindung in der Konzentration auf die Kräfte des im Zentrum der Quadrate stehenden Planeten, bei Gandhi dem Mond im 10. Haus im Löwen. Seine Macht friedlich zum Wohle und Segen eines Volkes zu nutzen, ist ein schöner Ausdruck dieser Stellung. Gandhi war jemand, der den ganzen Stolz einer hinter seinen Forderungen geeinten Nation zu seinem Erfolg und dem Indiens machte. Dass Gandhi ein halbes Jahr nach der Unabhängigkeit Indiens selbst zum Opfer eines Attentats wurde, zeigt die ungeheure Kraft dieser Konstellation ganz besonders, wenn wir sehen, dass auch hier mächtige Projektionen in Form von Gewalt anderer unfassbares Leid anrichten können.
Gandhi war ein wahrhaft weiser Mensch, der ein Meister seiner Werte wurde – wir erkennen den langen und beharrlichen Weg von Saturn im 2. Haus. Und doch vertrat er eine für seine Zeit und höchstwahrscheinlich auch für heute noch ungewöhnliche Weltanschauung, mit der er ein Pionier war und ist (Uranus im 9. Haus). An der heutigen Zeit endloser Gewalt sehen wir, dass die Welt weiterhin einer Erinnerung an ihn bedarf und über Ansätze der Gewaltlosigkeit diskutieren sollte.