Unter Umständen kommen Sie mit dem Gefühl in den neuen Monat, im Mai ordentlich durchgeschüttelt worden zu sein. Das mag am Zeichenwechsel von Uranus und seinen Aspekten zu Merkur und Mars gelegen haben, die für Unruhe und Herausforderungen im Leben sorgten. Aber nun liegen diese Konstellationen hinter uns, und eine ganz andere Zeitqualität begleitet uns vom Ende Mai in den Juni hinein: Es ist das Große Trigon von Venus, Jupiter und Neptun in den Wasserzeichen, das sich am Monatsanfang bildet. Nachdem sich das Trigon von Jupiter und Neptun schon Ende Mai gebildet hat, tritt dann auch noch die Venus zuerst ins Trigon zu Jupiter am 1. Juni und am Tag darauf ins Trigon zu Neptun.
Sehnsüchte und Hoffnungen spielen in dieser Zeit eine große Rolle. Träumen ist erlaubt. Vertrauen Sie darauf, dass alles gut geht, die höheren Mächte sind nun mit im Bunde. Das Gefühlsleben dürfte außerordentlich intensiv sein. Vieles ist in diesem Bereich in Bewegung und könnte sich nun als besonders heilsam erweisen. Es ist eine ausgesprochen schöpferische Zeit. Und so tritt auch in den Beziehungen die Romantik in den Vordergrund, sodass sich die Herzen füreinander öffnen. Einzige Gefahr: Illusionen, die Sie sich gemacht haben, können wie Seifenblasen platzen.
Was im Juni wichtig erscheint, ist die Einstimmung auf die Rückläufigkeit des Mars, die am 26. beginnt und dann bis zum 27. August anhält. Die Rückläufigkeitsphase wird einen Teil unserer Erfahrungen dieses Sommers bestimmen. Die Rückläufigkeit ist im Vergleich zu den anderen Planeten ein relativ seltenes Ereignis und findet nur alle zweieinhalb Jahre statt. Das macht sie besonders bedeutsam. Im Laufe des Junis können wir schon beobachten, wie der Mars immer langsamer wird und dann ab dem 21. im Wassermann quasi still steht.
Es lohnt sich zu schauen, in welchem Haus bzw. in welchen Häusern der Mars im Juni in der Radix steht. Die diesem Häuserbereich zugeordneten Themen werden uns wahrscheinlich auch im Juli und August zur Auseinandersetzung herausfordern. Wir sind gefordert, vieles an Energie und Tatkraft in diesen Bereich zu investieren, und kommen nicht um diese Themen herum.
Ein markanter Wendepunkt in diesem Monat ist die Opposition der Sonne mit dem rückläufigen Saturn am 27. Juni. Die Opposition wird von einigen als Erleichterung, von anderen aber als bedrückend, gar als Verlust erlebt wobei dann oft nicht klar ist, was denn nun zu Ende geht, sodass sich Niedergeschlagenheit und Lethargie zeigen können. Der rückläufige Saturn sagt uns nicht immer, dass etwas zu Ende gehen muss. Äußerlich sieht es vielleicht so aus, doch in Wirklichkeit geht es um eine ganz neue Beziehung zu unserer Umgebung. Es gilt, unsere eigene Kompetenz und Autorität wahrzunehmen. Die Häuser, in denen die Opposition eintritt, symbolisieren die Lebensbereiche, in denen wir gefangen waren. Das Licht der Sonne zeigt in der Opposition, was zerbrochen ist. Saturn zwingt dazu, nicht sofort zu reagieren, sondern sich zurückzuhalten, bis die inneren Gärungsprozesse abgeschlossen sind.
In der Zeit bis zum Ende der Rückläufigkeit am 6. September wird das auseinanderfallen, was den Interessen des Selbst nicht mehr dient. Alte Strukturen werden aufgelöst, um Platz zu machen für Neues. Wir lösen uns von unseren wirkungsvollen psychologischen Abwehrmechanismen. Zuerst werden schnell vorübergehende Anpassungen vorgenommen. Erst, wenn Saturns Bewegung sich wieder deutlich verlangsamt, er kurz vor seiner Rückkehr zur Direktläufigkeit fast still zu stehen scheint, bekommen die Dinge, die wir ausgebrütet haben, ihren letzten Schliff.