Lange war uns der Mars nicht so nahe wie in diesen Tagen. Am 27. Juli zur totalen, bei uns gut sichtbaren Mondfinsternis leuchtete er rot am Himmel und erschien wirklich nah. Dabei liegen noch 57,6 Mio. Kilometer dazwischen, und doch ist das nah, wenn man die Entfernungen am Firmament zum Maßstab nimmt. Fast sogar rekordverdächtig nahe, denn noch näher kamen sich die beiden Planeten in den letzten 60.000 Jahren nur 2003.
Alle 779 Tage schiebt sich die Erde zwischen Sonne und Mars und sorgt für eine solche Nähe zum Mars. Der Abstand in dieser regelmäßigen Konstellation variiert jedoch beträchtlich. Bei der nächsten Sonne/Erde/Mars-Begegnung sind es dann am 6. Oktober 2020 schon wieder 64,1 Mio. Kilometer Entfernung. Es wird bis 2287 dauern, bis wir dem Mars wieder so nahe kommen wie heute. Falls unser Planet aufgrund der klimatischen Veränderungen, die im derzeitigen Extremwetter einen erneuten Ausdruck finden, dann überhaupt noch bewohnbar sein wird. Oder wie der deutsche Astronaut Alexander Gerst dieser Tage bei einem Blick aus der ISS über Europa bedauernd auf Twitter feststellte: „Alles vertrocknet und braun, was eigentlich grün sein sollte.“
Der Mars könnte tatsächlich eine Erklärung für die andauernde Hitzewelle liefern. Als uns der Mars das letzte Mal so nahe kam wie heute, erlebten wir im August 2003 die größte Hitzeperiode seit Beginn der meteorologischen Aufzeichnungen. Mehr als 70.000 Todesopfer und volkswirtschaftliche Schäden von 13 Mrd. US-Dollar werden den Auswirkungen der extremen Hitze zugeordnet. Die Allzeit-Höchsttemperaturen in Deutschland und Europa haben seitdem Bestand. 2018 erreicht annähernd die gleichen Werte, dazu ist es auch noch trockener als 2003.
Die Qualitäten des Mars sind in der Astrologie heiß und trocken, was ganz eindeutig für das derzeitige Wettergeschehen spricht. Die maximale Intensität des Mars-Prinzips haben wir zur Sonne/Mars-Opposition am 27. Juli bei der totalen Mondfinsternis erlebt.
Betrachten wir diese Mondfinsternis, dann sehen wir, dass sie nicht nur in Konjunktion zum Mars stattfand, sondern auch im Quadrat zum Uranus. Uranus ist schnell, unberechenbar und verkörpert das Prinzip der Trockenheit.
Die Parallelen zu 2003 sind auffällig. Wie 2018 war auch 2003 der Mars im Hochsommer rückläufig und wie in diesem Jahr ebenfalls bereits im Mai und Juni durch den Wassermann gelaufen. In beiden Jahren waren diese Monate auch besonders warm. Und die Sonne/Mars-Opposition fand 2003 nur einen Tag nach dem Neumond am 27. August statt (bei dem wiederum Mars und Uranus in Konjunktion standen).
All diese Parallelen reichen sicherlich nicht aus, um daraus Rückschlüsse für bestimmte Gesetzesmäßigkeiten zu ziehen. Dafür ist die Datenlage nicht ausreichend. Man müsste viele Jahre mit ähnlichen Konstellationen vergleichen. Das wird uns nicht gelingen. Und doch sind die Parallelen zwischen den beiden Hitze-Sommern sehr auffällig.