Mit unserer Serie, die die Lebensphase behandelt, die wir auch als die Rushhour des Lebens bezeichnen könnten, sind wir nun beim vierten Teil und der Zeit mit Anfang 40 angelangt. Die Jahre zwischen 40 und 50 verbinden viele mit der Midlife-Crisis. Die Energien lassen nach, das Bewusstsein des Älterwerdens ist immanent vorhanden. Dazu kommt die Erkenntnis, dass wir vieles im Leben nicht mehr ändern können. Wir blicken zurück auf die Folgen unseres eigenen Lebens, das nun schon deutliche Ergebnisse zeigt. Eine markante Phase in dieser Zeit beschreibt der Transit des Uranus zum Radix-Uranus, den wir im heutigen Teil unserer Serie betrachten.
Teil 4: Uranus Opposition Uranus
Die Opposition des Transit-Uranus zum Radix-Uranus begegnet den 1960er-, 1970er- und 1980er-Jahrgängen zwischen 41 und 45 und kann ziemlich klischeehaft mit dem einhergehen, was wir Midlife-Crisis nennen.
Besonders, wenn man nicht so recht weiß wohin mit den Auswüchsen dieses Transits, taucht man ab in das Klischee. Irgendwie fühlen wir uns dann unausgefüllt und spüren, dass uns etwas fehlt. Das kann sich dann natürlich auch im neuen teuren Sportwagen, der roten Lederjacke oder der Affäre zu einer viel jüngeren Frau oder einem viel jüngeren Mann äußern. Alles Tricks, die meist nur eine gewisse Zeit lang funktionieren.
Wie in einem Puzzle nimmt man sich stückweise auseinander und setzt sich dann wieder anders zusammen. Dabei entsteht ein neues Bild unserer Persönlichkeit – eines, das unter Umständen auf Außenstehende auch absurd wirken mag.
Im Wesentlichen ist dies eine Phase der Selbstprüfung, die von Krisen und Konflikten geprägt ist. Es lohnt sich, sich diesen zu stellen, weil wir die notwendige Auseinandersetzung sonst nur auf einen späteren, unpassenderen Zeitpunkt verschieben. Je älter wir werden, desto schwerer könnte uns die Veränderung fallen.
Es ist die Zeit einer ersten Lebensbilanz. Vielleicht haben wir nicht das erreicht, was einst unser Ziel war. In dieser Lebensphase sollten wir unsere Ziele den heutigen Gegebenheiten anpassen. Andernfalls laufen wir Gefahr, ob der zerstörten Träume und Visionen handlungsunfähig oder gar depressiv zu werden. Schöpfen Sie lieber positive Kräfte aus dieser Zeit und machen Sie das Beste aus Ihren Fähigkeiten.
Zufriedenheit wird in diesen Jahren kaum einkehren. Auch wenn die Bilanz gut aussieht, sind Glück und Erfüllung meist nicht so recht spürbar. Vielleicht haben wir bestimmte Lebensbereiche vernachlässigt und sollten uns der Erfüllung von bisher nicht beachteten Bedürfnissen widmen.
Im Kern geht es darum, Ungelebtes zu leben und sich dabei neue Freiheiten zu gönnen. Meist ist es aber besser, sich erst einmal der Krise zuzuwenden, sich überhaupt in sie hineinzubegeben, sie zuzulassen, anstatt sich abzulenken. Nur dann kann sie uns zu etwas Neuem führen. Schauen Sie sich das an, was im Dunkeln liegt. Jene Eigenschaften, die Sie verleugnet und versteckt haben. Integrieren Sie diese Persönlichkeitsanteile und werden Sie damit zu einem vollständigen Ich. Unsere vermeintlichen inneren Widersprüche können wir durch eine Synthese überwinden.
Darin liegt ein gewisses Risiko, weil wir uns mit etwas Neuem beschäftigen, mit dem wir nicht vertraut sind. Es ist der Sprung ins Unbekannte, der sich jetzt in unterschiedlichen Lebensbereichen zeigen kann. Ein Ergebnis dieses Transits mag darin bestehen, dass wir im Laufe der Zeit gelassener und toleranter werden. Wir können leichter auch mal etwas sein lassen. Wir entwickeln eine gesunde Distanz zu den Dingen, die wir tun oder lassen, und gehen gestärkt und neu ausgerichtet in die zweite Lebenshälfte.