In diesen Zeiten beschäftigt uns ganz besonders der rückläufige Mars; noch bis zum 27. August rückläufig, prägt er unseren Sommer. Einen Teil des Herbstes wird die Venus bestimmen, die von Anfang Oktober bis Mitte November rückläufig wird. Recht selten im Vergleich zu den anderen Planeten werden die Planeten der Liebe, Partnerschaft, Erotik und Sexualität Venus und Mars rückläufig. Diese Phasen laden dann zum Innehalten ein, zur Rückschau und zum Gewahrwerden.
Gute Gründe, um sich einem uns alle bewegenden Thema zu widmen: unseren Beziehungen und den unterschiedlichen Bedeutungen, die wir ihnen zumessen, bzw. den Formen, wie wir sie leben können.
Als Astrologinnen und Astrologen haben wir einen speziellen Zugang über das Horoskop. Daran können wir die jeweiligen individuellen Bedürfnisse einschätzen. Verena Bachmanns Ansatz liefert uns wertvolle Hinweise, wie wir bei der Betrachtung des Horoskops vorgehen können, wenn wir das Beziehungstypische erkennen wollen:
1. Elementenverteilung und -betonung
Wesentlich ist die Unterscheidung zwischen Feuer- und Erdetyp bzw. Luft- und Wassertypus. Für Letztere steht das Thema Beziehung als solches im Vordergrund, für Erstere haben andere Themen Priorität. So werden bei Feuertypen Beziehungen genutzt, um sich selbst zum Ausdruck zu bringen, ein Ziel zu erreichen und zu verwirklichen. Der Erdtypus ist in der Regel passiv, was Beziehungen betrifft. Er braucht äußere Umstände, um Verbindungen zu halten. Luftbetonte Menschen brauchen den Austausch mit anderen Menschen wie die Luft zum Atmen. Dabei treten sie in Beziehung, lösen sich jedoch genauso schnell wieder davon. Wassertypen stehen immer in Beziehung zu sich und ihrem Umfeld. Sie verbinden sich automatisch und meist unbewusst mit ihrer Umgebung. Wie Seismografen nehmen sie dabei alles auf, was vorhanden ist.
2. Häuserstellungen
Welche Planeten stehen in welchem Haus? Welche Elemente stehen an den bedeutenden Häuserspitzen?
Wir sollten uns immer zuerst die klassischen Beziehungshäuser anschauen. Verena Bachmann nennt das dritte Haus das Haus der „kollegialen Beziehungen“. Finden wir einen Bruder oder eine Schwester im Geiste, und wie gestaltet sich unser soziales Netzwerk?
Das siebte Haus ist der klassische Haus der Partnerschaft. Hier gestaltet sich die Beziehung zu einem Du: Wo gibt es Gemeinsamkeiten, wo füllt der Partner unsere Leerstellen?
Im elften Haus sind die Beziehungen freundschaftlicher Art. Diese Beziehungen stärken unsere Individualität. Wir wählen uns unsere Freunde selbst und pflegen einen natürlichen Ausdruck, wenn wir mit ihnen zusammen sind.
Stehen Planeten im vierten, achten oder zwölften Haus, dann ist unser Beziehungsverhalten unter Umständen familiären Prägungen und den großen Themen und Erzählungen der eigenen Sippe unterworfen.
Stichworte für das vierte Haus sind: Zugehörigkeit, Gemeinschaft, ein ererbtes Familienmodell; für das achte Haus: familiäre Muster einer Liebesziehung, Verbindlichkeit, mit Haut und Haar lieben, Abhängigkeiten, Macht und Kontrolle; und für das zwölfte Haus: Seelenverwandtschaft, geistig-spirituelle Verbundenheit, Sehnsucht, Einsamkeitsgefühle.
3. Venus-Stellung
Die Zeichenstellung zeigt Grundmuster und Bedürfnisse, die Häuserstellung diejenigen Lebensbereiche und Themen, die bei Beziehungen im Vordergrund stehen. Mit den Venusaspekten gewinnen wir einen zusätzlichen Eindruck von der Dynamik einer Beziehung. Interessant ist die Verbindung der Venus mit anderen Planeten, verhält man sich doch dann oft stärker auf die Elemente bezogen, als es auf den ersten Blick den Anschein hatte:
Bei Verbindungen mit Sonne, Mars und Jupiter feuertypisch, mit Saturn und Chiron erdhaft, mit Merkur und Uranus eher luftig und schließlich bei Aspekten mit Mond und Neptun entsprechend wassertypisch.
4. Mars-Stellung
In der griechischen Mythologie ist es eindeutig: Nur die schöne Aphrodite (Venus), die Göttin der Liebe, kann den wilden Krieger Ares (Mars) zähmen. Zusammen stehen sie dann für leidenschaftliche Liebe und Erotik. Mars drückt sich im Zusammenspiel von Liebe, Erotik und Sexualität aus. Mars ist im Horoskop des Mannes der Archetypus des Liebhabers und der Männlichkeit; im Horoskop der Frau dagegen das männliche Suchbild.
Das Element, in dem der Mars steht, liefert uns Hinweise darauf, wie sich der Liebhaber verhält: mit Witz und Fingerfertigkeit (Luft), mit Muße und Sinnlichkeit (Erde), mit dem Sinn für die richtige Stimmung (Wasser) oder mit Sturm und Drang (Feuer).
Männlichkeit ist vielfältig und so ist das Suchbild der Frauen auch nicht einseitig auf den Krieger ausgerichtet. Schauen Sie besonders auf die Aspekte, die der Mars bildet. Sind hier Aspekte zum Mond, zur Venus, zu Neptun oder Chiron vorhanden, fühlen die Frauen sich eher von Männern angezogen, die über eine ausgeprägte Sensibilität und Verletzlichkeit verfügen und über eine liebevolle und fürsorgliche Seite verfügen. Diese Männer sind meist das Gegenteil von Ares und eher abwartend und wenig dynamisch.