Heute setzen wir unsere achtteilige Serie zur Mitte des Lebens und ihren Entsprechungen in den astrologischen Transiten mit einem Beitrag über eine Station im Saturnzyklus fort. Wir sind mittlerweile beim Alter von Mitte 40 angelangt, einem Höhepunkt der Midlife-Crisis, in der die Opposition des Transit-Uranus mit dem Radix-Uranus bereits hinter uns liegt. Vielen Menschen mag es im Laufe des Uranus-Transits gelungen sein, gelassener und toleranter zu werden. Wir können nun leichter auch mal etwas sein lassen. Es hat sich dann eine gesunde Distanz zu den Dingen entwickelt, die wir tun oder lassen. Wir gehen gestärkt und neu ausgerichtet in die zweite Lebenshälfte, in der uns dann der nächste herausfordernde Transit begegnet:
Teil 5: Saturn Opposition Saturn
Die Bewegung des Saturn durch unser Geburtshoroskop gleicht einer regelmäßigen, verlässlichen Begegnung. Alle sieben Jahre begegnet uns der Hüter der Schwelle mit einem wichtigen Transit. Der Saturnzyklus stellt uns dann vor eine besondere Aufgabe. In der einen oder anderen Weise kommt in dieser Zeit dann unser Leben als Ganzes auf den Prüfstand. Dafür bedarf es keines bestimmten Ereignisses, vielmehr schleicht sich der Gedanke in unser Leben, es könne nicht mehr so weitergehen wie bisher.
Mit 44 oder 45 tritt der Transit-Saturn in Opposition zu seiner Geburtsstellung. Selbstverständlich hängt das Erleben dieses Transits davon ab, was Sie in der ersten Hälfte des Lebens getan haben, und vor allem auch von den Ergebnissen der gerade erlebten Uranus/Uranus-Opposition. Es gilt nun aber ganz besonders, dass das Bewusstsein für die Erkenntnis geschärft wird, dass die eigene Zukunft aus dem erwächst, was man selbst zustande bringt. Saturn steht im Zusammenhang mit dem Ehrgeiz, und man kann diese Zeit auch als ein Wiedererwachen des Ehrgeizes beschreiben. Viele fühlen sich besonders dazu motiviert, neue Ziele zu erreichen. Manche treibt dabei die Überwindung des eigenen Versagens und der Sinnlosigkeit an. Die Suche nach Sinnhaftigkeit, Tiefe und Inhalt stellt nun die Hauptmotivation dar.
Die meisten Menschen sind sich jetzt ihrer eigenen Grenzen sehr bewusst, sodass in dieser Phase des Saturnzyklus großer Respekt dafür herrscht, und man versucht, mit seinen Grenzen zurechtzukommen. Aufgrund des Ehrgeizes holen viele das meiste aus sich heraus und feiern echte Erfolge, weil die Begegnung mit Saturn ihnen großen Realismus schenkt. Es ist dagegen keine Zeit für Träume, Fantasien und große Experimente.
Selbstverständlich geht es unter einem Saturn-Transit auch um eine Bilanz des bisherigen Lebens. Sie könnten sich nun fragen, wo Sie in Bezug auf Ihr eigenes Lebenswerk stehen. Was fehlt Ihnen? Welche Erfolge haben Sie vorzuweisen? Und wenn Sie sich schon Ihrer Grenzen bewusst sind, dann taucht sicherlich auch die Frage auf, was Sie in Ihrem Leben endgültig verpasst haben.
Es geht in dieser Zeit aber auch noch um eine andere Aufgabe: Es gilt nun zu lernen, sich von überholten Ansprüchen abzugrenzen. Im Idealfall erleben wir unter diesem Transit eine Entwicklung vom Müssen zum Wollen. Wir können uns damit neu erfinden, wenn es uns gelingt, in dieser Phase Bedürfnissen und Wünschen Rechnung zu tragen, die mit unseren bisherigen Rollen im Leben im Konflikt stehen. In der Mitte des Lebens erfährt man oft seine unentwickelte Seite. Das ist unter Umständen verwirrend und beunruhigend. Unter diesem Saturn-Transit lernen Sie, diese in Ihr Leben zu integrieren.