Achtsamkeit ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Sie wird gepriesen als Weg zu Gesundheit und persönlichem Wohlbefinden und hält Einzug in Unternehmen, Schulen und andere Bildungsinstitutionen. Ursprünglich ist sie eine rein buddhistische Praxis, die heute aus diesem Kontext gelöst wurde und auch ohne einen religiösen Hintergrund praktiziert werden kann. Insbesondere beim Thema Stressbewältigung hat die Achtsamkeitspraxis eine hohe Relevanz erhalten.
Ein wesentlicher Teil dieser Praxis ist die regelmäßige Meditation. Im Februar veröffentlichte das Magazin „Geo“ die Ergebnisse der Studie eines großen Forschungsprojektes. Das Projekt „ReSource“ ist eine weltweit einzigartige, groß angelegte Studie zu mentalem Training mithilfe westlicher und fernöstlicher Methoden der Geistesschulung und zeigt, dass sich Achtsamkeit und Mitgefühl, Konzentration und Körperwahrnehmung lernen lassen.
Achtsamkeit erfordert viel Übung, um sich beispielsweise in einem Gespräch nicht von den eigenen Gedanken fortreißen zu lassen. Eine Übung, die wir als Astrologen stets anwenden sollten. Erreichen kann man Achtsamkeit in der Tat letztendlich nur durch alltägliche Praxis – festgelegte Übungen und Meditationen zu bestimmten Zeiten. Beginnen Sie damit, sich einmal am Tag nur für fünf Minuten auf Ihren Atem zu konzentrieren.
Einer, der immer wieder als zentrale Bezugsperson für die Relevanz dieser Ergebnisse für das geistige und emotionale Wohlergehen gilt, ist der Dalai Lama. Er hat ein besonderes Interesse an der wissenschaftlichen Untersuchung der Achtsamkeitspraxis und führt bei den sogenannten „Mind and Life“-Konferenzen einen regelmäßigen Dialog mit Neurowissenschaftlern. Die wichtigste weltliche Aussage dazu von ihm: Sie müssen kein Buddhist sein, um ein achtsamer Mensch zu werden.
Der Dalai Lama ist so etwas wie eine lebende Legende – Botschafter des Friedens, eine Person, die aufgrund ihrer Einfachheit und Ehrlichkeit glaubwürdig für Werte eintritt. Ein spiritueller und geistiger Führer für die Menschen weltweit, ein Symbol für den unermüdlichen Einsatz zur Befreiung Tibets von der chinesischen Besatzung. Und er ist eine Persönlichkeit, die die Menschen immer noch bewegt.
Wir sehen das auch in seinem Horoskop, in dem die Stellung von Saturn auffällig ist. Sein Saturn im neunten Haus ist zwar rückläufig, empfängt jedoch genügend Impulse durch Aspekte, um Wege aus der möglichen geistigen Erstarrung zu finden. Das ist mit Sicherheit die wesentliche Verwandlung, die ein Mensch mit Saturn im neunten Haus im Laufe seiner Entwicklung durchmachen kann. Mit Saturn im neunten Haus können wir oft von einem tiefsinnigen und durchdringenden Geist sprechen. In einem langen verschlungenen Weg geht es darum, den Geist von der erstarrenden Wirkung Saturns zu befreien. Abseits jeglicher Autoritätsbeeinflussung ist der Dalai Lama zu seinem eigenen Erlöser geworden, weil er moralische und ethische Werte in sich selbst gefunden und damit das eigene Denken befreit hat.
Transzendenz ist ein wichtiges Stichwort im Zusammenhang mit der Achtsamkeitspraxis: Wir verorten sie bei Neptun. Seine Stellung im dritten Haus macht den Dalai Lama zu einem Sprachrohr für andere. So oder ähnlich erlebt ihn die Menschheit, und es ist natürlich auch Teil seiner Funktion. Neptun im dritten Haus verleiht die Fähigkeit zu spüren, was hinter dem Gesagten steht, zu wissen, welcher verborgene Sinn hinter den wörtlichen Botschaften steckt. Der Verstand ist hier sehr feinfühlig. Zwar gibt es von Neptun herausfordernde Oppositionen zu Saturn und dem MC, aber diese haben ihm die Stärke verliehen, für seinen Idealismus einzutreten. Besondere Bedeutung liegt auch darin, dass Neptun Herrscher über den MC ist. Auf wunderbare Art und Weise gibt es ihm die Kraft, sich in andere Menschen einzufühlen und sie positiv zu beeinflussen. Ohne den Rückzug in Stille und Einsamkeit, den der Kontakt zu Saturn anzeigt, wäre dieser lebenslange Kraftakt sicherlich nicht zu leisten gewesen.