Es ist nicht der November, in dem regelmäßig die meisten Todesfälle auftreten, sondern der Februar. Dann, wenn der Winter sich allmählich dem Ende zuneigt und an den Kräften gezehrt hat, kommt für viele die Zeit des Abschieds und der Trauer.
In diesem Februar sind erstaunlich viele sehr prominente und beliebte Größen von uns gegangen, derer wir nun auch noch einmal astrologisch in kurzen Blicken auf ihr Horoskop gedenken wollen.
Am 6. Februar starb Rosamunde Pilcher, die Königin der hoch romantischen, für andere eher kitschigen Liebesgeschicht,. Sie war ein Star auf diesem Gebiet, obwohl ihr erst spät im Alter von 63 Jahren mit „Die Muschelsucher“ der Durchbruch gelang. 65 Millionen Bücher hat sie weltweit verkauft, viele Geschichten wurden verfilmt.
Wie bei allen Verstorbenen in diesem Artikel kennen wir ihre genauer Geburtszeit nicht und begnügen uns beim Blick auf ihr Horoskop mit einem Blick auf die Mittagsstände.
Mit dem feinfühligen Mond im Krebs in Konjunktion zu Pluto war sie in der Lage, Tiefen auszuloten. Die weite Konjunktion von Venus und Neptun verleiht der Fantasie in Sachen Liebe Flügel und lässt sie in ihren Geschichten schwelgen und träumen. Das Ganze scheint nicht von dieser Welt zu sein – so zog es sie zeitlebens zu ihrem aufsteigenden Mondknoten in Konjunktion zum Neptun. Merkur in seinem Herrscherzeichen Jungfrau gab ihr den Antrieb, akribisch und bis ins hohe Alter immer weiter zu schreiben. Im Quadrat zu Jupiter ist von ihren Geschichten vieles sehr schön und groß und erscheint uns übertrieben, aber ebenso brachte sie die Kraft der Sehnsucht zum Ausdruck.
Am gleichen Tag wie Rosamunde Pilcher verstarb der Fußball-Manager Rudi Assauer an den Folgen seiner langen Alzheimer-Erkrankung. In Fußballkreisen war er eine Legende, ein Macher, auch ein Macho, aus dem Ruhrpott. Die Fans liebten ihn, den jovialen Typen, der immer geradeheraus war.
An seinem Horoskop erkennen wir den Löwe-Typus mit seinem Mond, Jupiter, Pluto und dem aufsteigenden Mondknoten in diesem großzügigen und großherzigen Zeichen. Einer, der gerne gab, wenn er die Möglichkeit hatte, im Rampenlicht zu stehen. Einer, dem es gut ging, wenn sein Stolz genährt wurde. Dann kam die Alzheimer-Erkrankung, die er vor sieben Jahren publik machte, ehe er ins Private verschwand. Einer, der die Öffentlichkeit nie scheute, trat den Rückzug an – welch ein Schicksal.
Am 16. Februar starb mit dem Schweizer Bruno Ganz einer der größten Theater- und Filmschauspieler im deutschsprachigen Raum. Er spielte in über 100 Filmen mit – vielen ist er bekannt geworden durch seine Darstellung als Engel in „Der Himmel über Berlin“ und als Adolf Hitler in „Der Untergang“.
Ganz war ein charismatischer Typ. Mit Trigon Sonne/Pluto in Feuerzeichen zog er sein Publikum in den Bann. Die Intensität seines Spiels spiegelt sich in der mutmaßlichen Verbindung von Mond/Pluto mit dem Mars wider.
Durch seine Planeten Merkur und Venus in den Fischen konnte er sich bestens in seine vielen unterschiedlichen Rollen einfühlen. Er verlieh ihnen Gestalt. Die Oppositionen von Sonne und Venus zu Neptun verstärkten diese Möglichkeit des immensen Einfühlungsvermögens. Wahrscheinlich sah er, der Träger des Iffland-Rings, der größten Auszeichnung eines Schauspielers im deutschsprachigen Raum, sich nicht als so groß, wie er von außen gemacht wurde.
Ein paar Tage später, am 18. Februar, starb die Legende Karl Lagerfeld, der deutsche Weltstar am Pariser Modehimmel.
Lagerfeld war eine Erscheinung, wesen- und schleierhaft – all das findet im Stellium von Sonne, Merkur und Neptun seine Entsprechung. Lange Zeit galt auch sein Geburtsjahr als unbekannt. Sonne/Neptun verwischt gern alle Spuren in seinem Leben.
Lagerfelds Leben wirkt extrem: Der junge Mann, der sich bei Coco Chanel in der großen Modewelt zum Star mausert. Ein Privatleben schien er nicht zu haben. Arbeit als lebenslanger Antrieb, große Distanz zu den anderen, immer die Form wahrend, mal ironisch, mal spöttisch. Ein Maskenträger zeitlebens, kühl und ungerührt, die eigene Verletzlichkeit versteckt. Zeichen eines Quadrats von Mars und Saturn, das seinen Frieden mit sich erst im Alter fand. Lagerfeld selbst sagte dann, dass er sich nicht mehr so ernst nähme und eine ironische Selbstdistanz aufgebaut habe.
Alles oder nichts – das Quadrat von Venus und Pluto manifestierte sich in der Bedingungslosigkeit seiner modischen Vorstellungen und dem spöttischen Umgang mit denen, die dieser Form nicht entsprachen („Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.“).