Seit mehr als fünf Jahren sitzt der politische Aktivist Julian Assange nun in einer Art selbst gewählter Haft. Er verlässt die ecuadorianische Botschaft in London nicht, weil er seine Verhaftung und Auslieferung befürchtet. Die Anklage wegen Vergewaltigungsvorwürfen gegen ihn in Schweden ist zwar mittlerweile fallen gelassen worden, doch Assange fürchtet eine Anklage in den USA wegen seiner Veröffentlichungen von Dokumenten zum Afghanistan- und Irak-Krieg.
Assange bezeichnet sich selbst übrigens nicht als Gründer von Wikileaks, ein oft für ihn gebrauchter Begriff. Trotzdem ist eines klar: Wikileaks ist Julian Assange, er hat die Internet-Plattform zu dem gemacht, was sie ist, und führt sie, wie der Internettheoretiker Geert Lovink es nannte, „wie ein mittelständischer Unternehmer“.
Zurzeit wird in Großbritannien nun gerade wieder über ein freies Geleit für Assange diskutiert, damit er die Botschaft verlassen kann. Man hört, dass alle gegenseitig voneinander genervt sind. Assange überwacht jeden Winkel der Botschaft. Die Botschaft überwacht jeden Winkel von Assanges Privaträumen.
Nach außen hin erscheint das Bild von Assange als äußerst unscharf, es herrscht Ratlosigkeit über seine Ziele und Motive. Vieles reduziert sich auf die Frage, wie er aushält, ein solches Leben zu führen. Einen privaten Julian Assange scheint es in dieser für ihn alternativlos vertrackten Situation nicht zu geben.
Dabei ist Assanges Weltbild in Bezug auf seinen Aktivismus um einiges klarer, als man denkt. Die Süddeutsche Zeitung kritisiert, dass sich keiner wirklich mit Assange auseinandersetzen würde, und schreibt dazu: „Julian Assange ist kein Rätsel. Es gibt genügend Schriften von ihm, in denen er sein Weltbild deutlich umreißt. Es wurzelt im Anarchismus, in den Werten der Hacker und im Willen zur Aktion.“ (Quelle: https://www.sueddeutsche.de/digital/wikileaks-gruender-julian-assange-der-gegenverschwoerer-1.1031477-3, abgerufen am 17.12.2018). Er hat sich selbst als Anarchist beschrieben, als jemanden, der für machtfreie Systeme eintritt und dafür das Internet nutzt.
Gibt es also nur die öffentliche Person, den Aktivisten, oder können wir Assange mithilfe seines Horoskops als Astrologen näherkommen?
Die Veröffentlichung seiner Geburtszeit liest sich wie eine Wikileaks-Geschichte: Im Dezember 2010 wurde eine Mitarbeiterin der renommierten US-amerikanischen Astrologie-Zeitschrift „The Mountain Astrologer“ anonym von jemanden kontaktiert. Die Person hatte ihrer Aussage nach einen Blick auf die Geburtsurkunde von Julian Assange in dessen Geburtskrankenhaus geworfen. Die Tinte sei leicht verschmiert gewesen, sodass es nicht klar sei, ob die Uhrzeit nun 14.05 Uhr, 14.06 Uhr oder 14.08 Uhr war. Es war der Person jedoch nicht möglich, eine Kopie der Geburtsurkunde zu machen.
Danach gab es im Blog der Zeitschrift eine lange Diskussion über die Echtheit der Geburtszeit. Assange selbst gab an, er sei am Nachmittag gegen 15.00 Uhr geboren worden. Die Datenbank von astro.com gibt diese Uhrzeit an.
Bei einer solch mysteriösen Persönlichkeit zeigt sich der große Vernebler Neptun als dominant in enger Konjunktion zum AC im Schützen. Neptun steht zeichenübergreifend in Konjunktion zum Geburtsherrscher Jupiter im Skorpion. Wir sehen hier den totalen Idealisten in Assange. Mit diesem tief verwurzelten Idealismus kann er extrem lange durchhalten. Sein Kampf für die Aufdeckung von massiven Ungerechtigkeiten gibt ihm über sein Medium, das Internet, ein stärkendes Gemeinschaftsgefühl in einer virtuellen Welt, denn in der materiellen Welt ist er eigentlich ganz einsam. Dieser Zwiespalt zeigt sich sicherlich auch in der Opposition dieser Jupiter/Neptun-Konjunktion zum Saturn am DC in den Zwillingen. Der Idealist ist hier im Konflikt mit der Autorität. Sein Leben spiegelt dies nur allzu gut wider. In seinem Extremfall hat ihn dieser Konflikt zum Gefangenen gemacht, der nicht im Gefängnis sitzt und doch niemandem aus freien Stücken heraus begegnen kann. Dieser Grundkonflikt spiegelt sich genau auf der Begegnungs-Beziehungsachse zwischen dem 1. und dem 7. Haus wider.