Seit dem 13. Mai ist die Venus rückläufig und dreht ihre Schleife im Zeichen Zwillinge. Bis zum 25. Juni wandert sie zurück auf 5 Grad Zwillinge. Und auch den ganzen Juli noch wird sie im Zeichen Zwillinge verweilen.
In den Zwillingen regt sie zur geistigen Beschäftigung an, zum Abwägen unterschiedlicher Möglichkeiten. Alles Nachdenken über Beziehungsfragen hat in dieser Zeit jedoch nur eine vorläufige Qualität, und so wird erst ab Ende Juli deutlich, was wirklich gilt, denn erst dann kehrt die Venus an den Ausgangspunkt ihrer Rückläufigkeit auf 22 Grad Zwillinge zurück.

Gute Gründe, um uns dem Thema zu widmen, das uns derzeit bewegt: unseren Beziehungen und den unterschiedlichen Bedeutungen, die wir ihnen zumessen, bzw. den Formen, wie wir sie leben können.

Als Astrologinnen und Astrologen haben wir einen speziellen Zugang dazu über das Horoskop. Daran können wir die jeweils individuellen Bedürfnisse einschätzen. Verschiedene Faktoren geben uns wertvolle Hinweise darauf, wie wir bei der Betrachtung eines Horoskops vorgehen können, wenn wir das beziehungstypische Verhalten erkennen wollen:

Die Verteilung und Betonung der Elemente

Wesentlich ist die Unterscheidung zwischen Feuer- und Erdtypus bzw. Luft- und Wassertypus. Für Letztere steht das Thema Beziehung als solches im Vordergrund, für Erstere haben andere Themen Priorität. So werden bei Feuertypen Beziehungen genutzt, um sich selbst zum Ausdruck zu bringen, ein Ziel zu erreichen und zu verwirklichen. Der Erdtypus ist in der Regel passiv, was Beziehungen betrifft, er braucht äußere Umstände, um Verbindungen einzugehen Luftbetonte Menschen brauchen den Austausch mit anderen Menschen wie die Luft zum Atmen. Dabei treten sie schnell in Beziehung, lösen sich jedoch genauso schnell wieder daraus. Wassertypen sind immer in Beziehung zu sich und ihrem Umfeld, sie verbinden sich automatisch und meist unbewusst mit ihrer Umgebung. Wie Seismografen nehmen sie dabei das auf, was dort vorhanden ist.

Häuser-Stellungen

Welche Planeten stehen in welchem Haus? Welche Elemente stehen an den bedeutsamen Häuserspitzen?
Wir sollten uns immer zuerst die klassischen Beziehungshäuser anschauen. Das dritte Haus können wir als das Haus der „kollegialen Beziehungen“ erkennen. Finden wir einen Bruder oder eine Schwester im Geiste, und wie gestaltet sich unser soziales Netzwerk?
Das siebte Haus ist das klassische Haus der Partnerschaft. Hier gestaltet sich die Beziehung zu einem Du: Wo gibt es Gemeinsamkeiten, wo füllt der Partner unsere Leerstellen?
Im elften Haus sind die Beziehungen freundschaftlicher Art. Diese Beziehungen stärken unsere Individualität. Wir wählen unsere Freunde selbst und pflegen einen ungezwungenen und selbstverständlichen Ausdruck, wenn wir mit ihnen zusammen sind.
Stehen Planeten im vierten, achten oder zwölften Haus, dann ist unser Beziehungsverhalten unter Umständen familiären Prägungen und den großen Themen und Erzählungen der eigenen Sippe unterworfen.
Stichworte für das vierte Haus sind: Zugehörigkeit, Gemeinschaft, ein ererbtes Familienmodell; für das achte Haus: familiäre Muster einer Liebesziehung, Verbindlichkeit, mit Haut und Haar lieben, Abhängigkeiten, Macht und Kontrolle; und für das zwölfte Haus: Seelenverwandtschaft, geistig-spirituelle Verbundenheit, Sehnsucht, Einsamkeitsgefühle.

Die Stellung der Venus

Die Zeichenstellung zeigt Grundmuster und Bedürfnisse, die Häuserstellung Lebensbereiche und Themen, die bei Beziehungen im Vordergrund stehen. Mit den Venusaspekten gewinnen wir einen zusätzlichen Eindruck von der Dynamik einer Beziehung. Interessant ist die Verbindung der Venus mit anderen Planeten, verhält man sich doch dadurch oft elementebezogener, als es auf den ersten Blick den Anschein hatte:
Bei Verbindungen mit Sonne, Mars und Jupiter feuertypisch, mit Saturn und Chiron erdhaft, mit Merkur und Uranus eher luftig und bei Aspekten mit Mond und Neptun schließlich entsprechend wassertypisch.