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Thema des Monats: Lähmt uns die Angst vor dem Tod im Leben? Warum wir gerade jetzt darüber sprechen sollten und was die Astrologie dazu beizutragen hat


tod_und_astrologie Quelle: wikimedia commons

Im November wird es trüb. Der Herbst beendet sein Farbenspiel, das Laub fällt, die Tage werden kürzer. Wir verbinden den November meist mit Nebel und feuchtkalter Witterung.
Und doch hat dieser Monat mit seinem Hang zur inneren Einkehr auch etwas Tröstliches und Versöhnliches, denn wir erinnern uns und gedenken der Verstorbenen – all derer, die von uns gegangen sind und Spuren hinterlassen haben. Dafür gibt es eine Reihe offizieller Anlässe: Der November ist der Monat der großen Gedenktage. Auf Allerheiligen zu Monatsbeginn folgen Volkstrauertag und, noch bevor der Advent beginnt, der Totensonntag.

Wirklich freudig sehen wir dieser Zeit jedoch nicht entgegen. Momentan steht vielen Menschen die Angst vor der gefährlichen Corona-Infektion auf allen Ebenen ins Gesicht geschrieben. Die meisten überstehen die Krankheit zwar ohne größere Symptomatik, einige wenige sterben jedoch auch daran. Diese Angst lähmt viele. Es ist die Angst vor der eigenen Sterblichkeit, vor dem großen Unbekannten. Wir haben in unserer Gesellschaft kein gutes Verhältnis zum Tod. Der Tod ist immer noch ein großes Tabu. Die meisten von uns erfasst eine große Sprachlosigkeit, wenn es darum geht.

Auch in der Astrologie gilt die Beschäftigung mit dem Tod als weitgehend tabuisiert. Zumindest was die Verneinung einer Prognose des Todeszeitpunktes betrifft, herrscht weitgehend Einigkeit.
Und doch wird uns der Tod in der Astrologie immer wieder begegnen. Menschen suchen Astrologen vor allem in Krisensituationen auf und dazu gehört auch der Tod oder das drohende Ende. Wir alle haben zunächst einmal Angst vor einschneidenden Veränderungen. Das mag mit der Geburtserfahrung zusammenhängen: Dramatisch und schmerzlich ist für das Neugeborene die Veränderung seiner Lebensumstände, hinaus aus der Geborgenheit des Mutterleibs – wir kommen ungefragt und gehen ebenso ungefragt von dieser Welt.

Das astrologische Gespräch mit dem Klienten kann wie alles Reden und alle Weisheiten dieser Welt nur darauf hinauslaufen, uns die Furcht vor dem Tod zu nehmen. Der antike Philosoph Cicero hat es so ausgedrückt: Philosophieren ist nichts anderes, als sich auf den Tod vorzubereiten. Wir können ihn dahingehend interpretieren, dass wir uns fortwährend auf die Suche nach Sinn begeben.
Auch das astrologische Beratungsgespräch sucht nach diesem Sinn: Warum ist es gerade jetzt so? Was hat das alles mit mir zu tun? Wohin führt mein weiterer Weg? Allesamt Fragen, die es im Umgang mit dem Tod in der Astrologie zu beantworten gilt. Diese Fragen können und dürfen wir als Astrologen beantworten.

Unser Rüstzeug ist vielseitig. Im Sinne der psychologischen Astrologie betrachten wir dabei jegliche astrologische Konstellation als entwicklungsbezogen. Wie jemand also seine Qualitäten und Energien lebt, hat dann auch ebenso stark mit seinem Tod zu tun. Was den einen im wahrsten Sinne des Wortes umhaut, führt beim nächsten zu einer tiefgreifenden Wandlung, die nichts mit dem Tod zu tun hat, sondern zum Sterben von etwas ganz anderem in seinem Leben führt. Und so gehen wir mit dem Horoskop sehr individuell um, weil wir unterschiedliche Auslöser für den Tod in ihrer jeweils individuellen Ausprägung betrachten.

Selbstverständlich lassen sich aber auch gemeinsame Kriterien für eine astrologische Betrachtung nennen, mit denen wir uns Horoskope auf die Bedeutung dieser Faktoren hin anschauen können. Abschließend seien sie hier genannt, ohne dabei zu vergessen, dass es sich lohnt, viele Horoskope in Bezug auf den Tod anzusehen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Faktoren evident sind:

1. Jenseits von Saturn beginnt in der Astrologie die Welt der Transformation. Die größte Wandlung neben der Geburt ist der Tod. Pluto bringen wir unmittelbar mit dem Tod in Zusammenhang. Seine Transite sind besondere Herausforderungen im Leben. Die Auslösungen von Pluto stehen für tiefgreifende Wandlungsprozesse, für Loslassen, Abschied oder Trennung. Ebenso können wir die Themen des achten Hauses betrachten. Planetenstellungen dort und Transite durch das achte Haus sind Zeiten tiefgreifender Wandlung.

2. Die Mondknoten in der Radix sind in und um den Tod häufiger durch markante Auslösungen oder einen Transit betroffen. Hier wird das Thema der Lebensaufgabe angesprochen, die ein Ende findet. Sie werden auch mit dem Karma des Horoskopeigners in Verbindung gebracht.

3. Die klassische Astrologie kannte ein wesentliches Merkmal der Vitalität im Horoskop, den Hyleg. Er entscheidet nach klassischer Auffassung am stärksten über die Lebenszeit eines Menschen. Dabei wird zunächst zwischen Tag- und Nachtgeburten unterschieden. Nach dem Standardwerk der klassischen Astrologie „Tetrabiblos“ von Claudius Ptolemäus werden bei einer Taggeburt zunächst folgende Faktoren in dieser Reihenfolge betrachtet: Sonne, Mond, Herrscher über die Sonne mit den meisten Würden, Herrscher über den letzten Neumond (bspw. vor der Geburt) mit den meisten Würden, Herrscher über den Aszendenten mit den meisten Würden. Der erste Faktor in dieser Reihenfolge, der in den Häusern 1, 7, 9, 10 oder 11 steht, wird automatisch zum Hyleg.
Bei einer Nachtgeburt verläuft dieser Abwägungsprozess genauso, nur dass die betreffenden Faktoren in folgender Reihenfolge betrachtet werden: Mond, Sonne, Herrscher über den Mond, Herrscher über den vorgeburtlichen Neu- oder Vollmond, Herrscher des Glückspunktes, Aszendent.

Andere Astrologinnen und Astrologen halten sich bei der Berechnung des Hyleg an folgende Formel, mit der man gradgenau arbeiten kann. Sie stammt von Guido Bonatti aus dem 13. Jahrhundert: Addieren Sie die Gradstellung des Aszendenten und die Gradstellung des Mondes und ziehen davon die Gradstellung des am nächsten zur Geburt stattgefundenen Vollmondes oder Neumondes ab, je nachdem welches Ereignis näher an der Geburt stattfand. Manche Astrologieprogramme wie z.B. Astroplus verfügen über die Möglichkeit der automatischen Berechnung dieses Hylegs.

Selbstverständlich geht es in der Beratung nicht darum, konkret etwas über die Lebensdauer auszusagen und Klienten zu verängstigen, ganz abgesehen davon, dass die Deutung des Hylegs alleine dazu niemals ausreicht. Aus astrologischen Forschungsgründen ist es jedoch lohnenswert, wichtige Themen, die zu unserem Leben dazugehören, so wie der Tod, nicht zu tabuisieren.


helen fritsch

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Helen Fritsch, gepr. Astrologin DAV

 


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