Neptun läuft weiterhin durch sein eigenes Revier. Das Fische-Zeichen ist sein Herrschaftsbereich. Seit April 2011 steht in er diesem Zeichen – derzeit einmal wieder rückläufig seit dem 23. Juni. Von fast 21 Grad Fische kehrt er bis zum 29. November wieder auf gut 18 Grad Fische zurück und aktiviert damit noch einmal seine Themen aus dem Frühjahr, als er schon einmal in diesem Gradbereich unterwegs war.

Obwohl wir 2020 mit Jupiter, Pluto und dem derzeit wieder rückläufigen Saturn in ausgesprochenen Steinbock-Zeiten leben, ist Neptun als prägender Zeitgeist-Faktor nicht von der Hand zu weisen. Schon das Zeitalter seiner astronomischen Entdeckung war eine Phase der großen politischen Sehnsüchte in Europa, aber auch eine Zeit hoher Kreativität und Inspiration im künstlerischen Bereich.

Wir blicken damit direkt noch einmal dem Höhepunkt der Corona-Krise ins Auge. In der rückläufigen Phase von Neptun wirken seine Kräfte nach innen. Wir reflektieren das, was war. Es ist Sommer und für viele Menschen Urlaubszeit. Das verbinden wir mit der Leichtigkeit, von Pflichten frei zu sein. Ein typisches Neptun-Motiv kommt hier zum Tragen: Die Rettung vor dem Hintergrund der Sehnsucht nach einer heilen Welt. Hinter uns liegt die bleierne Zeit der Corona-Krise und die Hoffnung, dass damit bald Schluss ist und alles wieder ganz normal wird. Dann tritt die Sehnsucht nach Erlösung, ein anderes typisch neptunisches Motiv auf den Plan. Wir wünschen uns derzeit sicher nichts mehr als Ruhe, Bewusstheit und Klarheit. Die Auszeit, der Urlaub bietet dafür gute Chancen.

Und doch ist Neptun auch ein zwiespältiger Planet. Er kann beides: Er symbolisiert die höchsten und erhabensten Manifestationen von Liebe, Gnade und Kreativität und verkörpert auf der anderen Seite die verzweifeltsten und destruktivsten Impulse, zu denen Menschen fähig sind. Daher ist im Zeitalter von Neptun in den Fischen immer noch alles möglich. Wir wissen es einfach nicht. Neptun ist nicht fassbar. Die Betrüger und Trickser sitzen vielleicht in der nächsten Fleischfabrik und gefährden das Wohl und die Gesundheit vieler anderer Menschen.

Neptun ist nie eindeutig, er ist kein Planet der Tatsachen. Mit ihm gibt es Illusionen und Verschleierungen. Und Lügen. Kaum etwas ist derzeit so umkämpft wie die Wahrheit. Vieles wird in die Welt gesetzt, ohne wirklich Bestand zu haben. Wer an diese Lügen geglaubt hat, wird meist erst durch die Enttäuschung seiner eigenen liebgewonnenen Täuschung gewahr. Wie schön wäre es doch, wenn es für alles eine einfache Erklärung gäbe und die Welt gar nicht so komplex wäre. Auf der anderen Seite wird hinter allem und jedem gerne eine geheime Macht, eine Verschwörung oder ein doppelter Boden vermutet. Niemandem wird wirklich getraut. Auch dies ist eine typische neptunische Entsprechung.

Ein schönes Zeichen zum Schluss: Am 27. Juli erleben wir erneut ein Sextil von Jupiter im Steinbock und Neptun in den Fischen. Für diesen Transit gilt: Der Glaube versetzt Berge. Überlegen Sie noch einmal, welche unverrückbaren Gewissheiten Sie stark machen. Betreiben Sie nun noch einmal Innenschau und spüren Sie dem nach, was Sie trägt. Unsere Hoffnungen und wahren Überzeugungen können uns nun tragen und Kraft geben.

Es bestehen nun tatsächlich realistische Chancen, dass sich der ein oder andere Traum verwirklicht. Es können sich vielversprechende Gelegenheiten ergeben, um unsere Wünsche zu verwirklichen. Manches mag wie ein Wunder wirken und ist doch nur Ausdruck eines unverrückbaren Glaubens daran.