In unserer Wahlprognose im September-Newsletter hatten wir das Positive an den aktuellen Konstellationen in ihrem Horoskop herausgestellt: „Der laufende Pluto in Konjunktion zu ihrem aufsteigenden Mondknoten weist darauf hin, dass sie auf ihrem Lebensweg am Höhepunkt ihrer Machtfülle steht – mehr geht nicht.“ Diese Aussage hat Bestand, ist aber auch zu ergänzen, denn Merkel arbeitet plutonisch, äußerst verbissen und mit großer Hartnäckigkeit an der Verwirklichung des Machterhalts.
Am Wahlabend stand der Transit-Jupiter in der Waage am MC in ihrer Radix. Sicherlich, Jupiter ist ein Wohltäter, die klassische Astrologie sieht ihn als das große Glück, doch der Jupiter lässt einen auch arrogant und großspurig werden, und so wurden die massiven Stimmenverluste nicht mit Demut getragen, sondern das Wahlergebnis als Auftrag der Wähler für eine neue Koalition gedeutet. Die Schwierigkeiten wurden auf überhebliche Weise kleingeredet und zeigen sich nun in der Realität der Verhandlungen.
Zentral scheint bei den momentanen Auslösungen die Konjunktion des Transit-Saturn mit ihrem Radix-Mars. Merkel hält mit großer Konzentration und Hartnäckigkeit an ihrem Ziel der Erhaltung der Kanzlerschaft fest. Dieser Transit deutet nicht auf ein Aufgeben hin. Vielmehr weist er auf große Schwierigkeiten im Vorankommen und der Durchsetzungsfähigkeit hin. Merkel wirkt geschwächt und in den bisherigen Gesprächsrunden fast unsichtbar. Mit solchen Problemen hat sie scheinbar nicht gerechnet. Bei diesem Transit kommt man häufig nicht von der Stelle, wenn man unbedingt etwas erreichen will. Kaum etwas wird sich schnell realisieren lassen und schon gar nichts lässt sich erzwingen. Saturn ist der große Schulmeister. Seine Transite lehren immer auch etwas im Leben. Hier geht es darum, gewisse Vorgaben zu akzeptieren und eher mit kleinen Schritten auf seine Ziele zuzusteuern, und so bleibt die Bildung dieser Koalition ein zähes Unterfangen.
Das Quadrat des Transit-Uranus mit ihrer Sonne sorgt seit einiger Zeit für Unruhe und einen Richtungswechsel in ihrem Leben. Das Quadrat wird sie auch noch bis in das Frühjahr hinein begleiten und ihr Leben verändern. Egal wie – als Dompteurin einer komplizierten Jamaika-Koalition, erneut im Wahlkampf mit den Neuwahlen als großer Herausforderung oder gar in einer neuen Rolle. Bei diesem Transit geht es darum, sich aus einengenden Verhältnissen zu befreien. Solche Zeiten erfordern Spontaneität und Flexibilität. Es ist einem ungemein wichtig, dass man ganz persönlich darüber entscheidet, in welche Richtung das eigene Leben verläuft, und dabei wird man, falls notwendig, auch lang aufgebaute Strukturen verändern, wenn diese die Selbstbestimmung einschränken. Es bleibt spannend zu sehen, was Angela Merkel aus diesem Einfluss machen wird.