Astrologische Beratung
mit Helen Fritsch

Ein Horoskop zeigt sowohl die Stärken und Herausforderungen in persönlichen Beziehungen als auch individuelle Lebensrhythmen. Es gibt astrologisch erkennbare Phasen, in denen es sich besonders lohnt, offen für neue Begegnungen zu sein und aktiv auf potenzielle Partner zuzugehen. Andere Zeiten eignen sich eher dazu, eigene Beziehungsmuster zu reflektieren und sich innerlich auf eine echte Verbindung vorzubereiten.

Ob der sogenannte „richtige“ Partner dann tatsächlich gefunden wird, womit meistens ein Partner gemeint ist, mit dem wir glücklich werden, lässt sich selbst unter den günstigsten astrologischen Konstellationen nicht sagen. Denn diese Entscheidung bleibt letztlich dem eigenen Herzen und Urteilsvermögen überlassen. Darüber hinaus lässt sich in der Rückschau immer wieder erkennen, dass gerade jene herausfordernde Beziehung ihren Sinn für die persönliche Entwicklung gehabt hat. Daher ist eine gewisse Rückhaltung in dieser Frage meinerseits geboten.

Die Stärke einer seriösen psychologischen Astrologie liegt darin, persönliche Potenziale bewusst zu machen – auch und gerade im Bereich der Beziehungen. Sobald die inneren Bilder von Partnerschaft klarer werden, erkennen sich viele Menschen in ihrer Sehnsucht, ihren Bedürfnissen und Mustern unmittelbar wieder. 

Menschen mit einer starken Betonung des Feuerelements im Horoskop etwa wünschen sich einen lebendigen, aktiven Austausch in der Beziehung. Sie lieben das Neue, schätzen das Prickelnde und sind gern bereit, Risiken einzugehen. Erdzeichen dagegen legen mehr Wert auf Verlässlichkeit, Stabilität und Sicherheit. Das Wasserelement bringt emotionale Tiefe, während das Luftelement Leichtigkeit und geistige Beweglichkeit ins Beziehungsleben einbringt.

In der astrologischen Beratung zeigt sich oft eine Mischung dieser Tendenzen. So kann ein Mensch mit einem starken Bedürfnis nach Sicherheit gleichzeitig unbewusst von einem abenteuerlustigen Partner träumen – jemand, der mehr Lebendigkeit in den Alltag bringt. Ein erfahrener Astrologe kann solche inneren Spannungsfelder sichtbar machen und lösungsorientiert beraten.

Je mehr sich jemand seiner Bedürfnisse und Potenziale bewusst ist und bereit ist, an sich zu arbeiten, desto eher können wir selbst erkennen, welche Möglichkeiten uns eine Beziehung bietet.

Den „einen“ Partner fürs Leben kann auch die Astrologie nicht vorhersagen oder herbeizaubern. Was sie jedoch bietet, ist ein kraftvolles und einzigartiges Werkzeug zur Selbsterkenntnis:
Was tut mir wirklich gut?
Was sind meine tiefsten Wünsche an eine Partnerschaft?
Was brauche ich, um mich geborgen und lebendig zu fühlen?
Und wie kann ich mich öffnen und entfalten?

Antworten auf diese Fragen schaffen die besten Voraussetzungen dafür, in Beziehung zu treten – offen, bewusst und im Einklang mit sich selbst. Denn je besser wir uns selbst verstehen, desto klarer erkennen wir auch, welcher Mensch wirklich zu uns passt.

Im frühen Stadium einer Beziehung nehmen Partner oft unbewusst die wunden Punkte des anderen wahr. Diese stehen meist in einem unausgesprochenen Bezug zu den eigenen Schwächen – wie ein leises Echo einer vertrauten Melodie. Doch ausgesprochen wird darüber selten: Die Hoffnung besteht, dass der andere diese empfindlichen Stellen stillschweigend akzeptiert.

Es entsteht eine psychologische Übereinkunft – ein unausgesprochener „Deal“.
Ein Beispiel: Ein Mann mit vorzeitigem Samenerguss verbindet sich mit einer Partnerin, die Schwierigkeiten hat, Lust zu empfinden. Jeder erlebt die Problematik des anderen und gleichzeitig bietet sie eine Art Schutz für die eigene. Solange nicht darüber gesprochen wird, kann die Schuld auf den Partner projiziert werden. Die Probleme bleiben bestehen, erscheinen aber erklärbar.

Nach der ersten Verliebtheit verlagern sich die Konflikte auf alltägliche Themen: Wer kauft ein? Wer räumt auf? Dabei geht es längst nicht mehr nur um den Haushalt, sondern um das unausgesprochene Wissen, dass tiefere Fragen ungelöst sind.
Die eigentliche Krise beginnt, wenn der unausgesprochene Pakt gebrochen wird. Bis dahin lautete er: „Ich toleriere deine Schwäche, solange du meine nicht berührst.“

Ein Partnerschaftshoroskop kann solche Dynamiken sichtbar machen und nicht bloß entlarvend, sondern im besten Sinne heilsam sein. Denn astrologische Symbole zeigen nie nur eine Schwäche, sondern auch das darin verborgene Entwicklungspotenzial.

In einer astrologischen Beratung wird behutsam nach Lösungen gesucht: Persönliche Schwächen dürfen sein – nicht als Makel, sondern als Ausdruck unserer menschlichen Natur. So entsteht ein Raum für Verständnis, Entwicklung und liebevolle Selbstannahme, ähnlich wie eine Mutter, die in der Schwäche ihres Kindes bereits dessen mögliche Stärke erkennt.

In der Verliebtheit entsteht das Gefühl, dass der andere unsere besten Seiten zum Leuchten bringt, während unsere schwierigen Anteile plötzlich stillzustehen scheinen. Es ist, als würden die „engelhaften“ Züge gegenseitig aktiviert, während die „teuflischen“ in den Hintergrund treten. Alles Belastende wird auf die Außenwelt projiziert, etwa auf Freunde, Familie oder Kollegen. Das Paar hingegen lebt in einem intensiven Gefühl von Verschmelzung und Ganzheit.

In dieser Phase scheint es, als hätten sich zwei Menschen gefunden, die sich gegenseitig vom „Bösen“ erlösen. Denn jede Liebesverbindung trägt auch den Wunsch in sich, von alten Konflikten befreit zu werden.
Die innere Botschaft lautet: „Ich liebe dich, weil du mich von meinen Dämonen erlöst.“
Genau auf dieser unbewussten Dynamik basiert oft unsere Partnerwahl. Und das Erstaunliche ist: Solche Motive lassen sich im Horoskop sehr klar erkennen.

________________

Ein Beispiel: Eine Frau wünscht sich einen starken Partner, an dessen Schulter sie sich anlehnen kann. Ein Mann sucht eine sanfte, emotional wärmende Gefährtin. Beide finden zueinander, weil ihre bewussten Wünsche sich zu ergänzen scheinen.

Doch unter der Oberfläche wirken oft ganz andere, unbewusste Impulse:
Vielleicht will dieselbe Frau zugleich Kontrolle und Einfluss – sucht also jemanden, den sie führen kann. Und der Mann, der sich nach einem zarten Wesen sehnt, meidet in Wahrheit tiefere Nähe, weil ihn gleichwertige Beziehungen überfordern oder gar ängstigen.
Er wählt nicht die „Zarte“, um sie zu beschützen, sondern um sich selbst zu schützen.

So wird deutlich: Nicht nur die bewussten, sondern auch die unbewussten Beweggründe entscheiden über die Partnerwahl. Und wenn beide Ebenen stark voneinander abweichen, ist eine Krise oft vorprogrammiert, spätestens dann, wenn sich das Verdrängte nicht mehr ignorieren lässt.

________________

Fazit: Krisen entstehen nicht, weil eine Beziehung scheitert, sondern weil ungelöste Themen ignoriert werden. Nur wer bereit ist, sich den verborgenen Dynamiken zu stellen, kann in der Partnerschaft wachsen und gemeinsam mit dem anderen reifen.