Seit einiger Zeit hat die #MeToo-Debatte auch Deutschland erreicht. Im Zentrum der Anschuldigungen steht der Regisseur Dieter Wedel, eine Ikone des deutschen Fernsehens, viel gelobt und ausgezeichnet für seine Fernsehserien wie „Der große Bellheim“, „Der Schattenmann“, „Der König von St. Pauli“ und „Die Affäre Semmeling“. Wedel drehte mit allen Stars des deutschen Fernsehens. Manch einer schwärmte von ihm, manch anderen galt er als „Menschenquäler“, wie der Regisseur Simon Verhoeven gerade auf Facebook berichtete: „Jeder, der in der Filmbranche eine Zeitlang gearbeitet hat, wusste von den ätzenden Geschichten über Wedel. Dass er am Set Schauspieler tyrannisiere, dass er ein eitler, egomanischer Schreihals sei, ein Arschloch.“
Anfang 2018 erschien in der Wochenzeitung „Die Zeit“ ein umfänglicher Artikel mit zahlreichen Statements von Frauen, die eine eidesstattliche Versicherung über Wedels sexualisierte Gewalttaten ihnen gegenüber abgaben. Seitdem wird Wedel mit weiteren Anschuldigungen aus der Fernseh- und Schauspielszene konfrontiert. Wedel selbst reagierte über seinen Anwalt und bedauerte, dass er in seiner „langjährigen Tätigkeit als Produzent und Regisseur Schauspielerinnen und Schauspieler insbesondere am Set manchmal überharter, wohl auch verletzender Kritik ausgesetzt“ hat.
Der Fall Wedel ist für Deutschland das, was der Fall Weinstein für die USA war, womöglich ein Katalysator für eine Welle von weiteren Offenbarungen männlicher sexualisierter Gewalt. Weinsteins Vergehen wurden ebenso unumstößlich wie bei Wedel durch exzellent belegte Veröffentlichungen in der New York Times und im New Yorker Anfang Oktober 2017 bekannt.
Wir kennen sowohl von Wedel als auch von Weinstein keine exakte Geburtszeit und müssen uns in der astrologischen Betrachtung ihrer Persönlichkeit auf die Mittagsstände an ihrem Geburtstag verlassen. Und doch sehen wir interessante Parallelen. Ins Zentrum rückt die starke plutonische Betonung beider Horoskope. In dieser Entsprechung sind es die verborgenen Machenschaften, die mit Sexualität und Machtmissbrauch zu tun haben und nun ans Licht kommen.
In beiden Horoskopen stehen Merkur und Mars in Aspekten zu Pluto. Merkur ist der große Trickser und Manipulator. Im Zusammenhang mit Mars ist er in der Lage, sich taktisch durchzusetzen. Worte sind dann wie Waffen und die Gewalt entlädt sich verbal. Im Zusammenhang mit Pluto geht es dann im schlimmsten Fall wie bei Wedel und Weinstein darum, Menschen zu manipulieren und ein System der Angst zu erzeugen.
In beiden Horoskopen steht der Mars im Pluto-Zeichen Skorpion und im Quadrat zu Pluto. Wahrscheinlich hat diese Konstellation Weinstein und Wedel den Drang vermittelt, ihr unbändiges triebhaftes Begehren mit allen Mitteln und gegen alle Widerstände durchzusetzen. Das Auskosten eines Machtgefühls über sexuelle Dominanz ist die Entsprechung dieses Aspekts bei beiden.
Wir sehen hier die unerlöste Form dieser Konstellation. Die Auseinandersetzung mit untergründig brodelnder Gewalt und der Drang zur Macht ist bei den Horoskopeignern ein ständiges Thema und hat sich hier in zerstörerischer Art und Weise Bahn gebrochen.
Doch nun sind auch in mundaner Hinsicht andere Zeiten angebrochen. Der Wechsel von Jupiter in den Skorpion, der fast zeitgleich mit der Veröffentlichung der Akte Weinstein in den USA stattfand, hat für alle, die sich bisher mächtig fühlten oder an der Macht waren und die patriarchale Macht dafür ausnutzten, klargemacht, dass sie nun nichts mehr vertuschen können. Es kommt zu Skandalen um Macht, Sexualität und unliebsame Abhängigkeiten.
Seit einiger Zeit befindet sich die Lilith nun in Konjunktion zum Saturn in Steinbock. Sie sorgt in dieser Konstellation dafür, dass die Opfer des bisherigen Systems sich auflehnen und ihre abhängige Rolle nicht mehr akzeptieren. Sie begehren auf und fordern die Übernahme von Verantwortung für die Taten ein. Lilith ist nicht nur die Rächerin, sondern für die Betroffenen auch das Fallbeil und sorgt für eine unerwartete Umkehr von vormals als sicher erlebten Abhängigkeitsverhältnissen.