Donnerstag, 22 Juli 2010 02:20

Life-Artikel älteren Datums

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Zunächst einmal die wichtigsten astronomischen Fakten:

In der Zeit von 2008 bis 2011 laufen die Planeten Saturn, Uranus und Pluto durch die ersten Grade folgender Zeichen: Saturn durch die Waage, Uranus betritt den Widder und Pluto den Steinbock.

Was fällt auf? Was haben diese Tierkreiszeichen gemeinsam?

Bemerkenswert ist festzustellen, dass diese drei Zeichen kardinal sind. Als Erster begann Pluto mit seinem Eintritt in den Steinbock im Januar 08, lief aber dann im Laufe des Jahres immer wieder rückläufig in den Schützen ein. Endgültig im Steinbock befand er sich ab Ende November 08. Bis 2011 werden die anderen Saturn und Uranus ihm folgen und die kardinale Energie in Anspruch nehmen.

Von 2000-2010 bildet Saturn drei unterschiedliche Oppositionen: zu Uranus, zu Neptun und zu Pluto. Jede dieser Oppositionen kommt sonst durchschnittlich nur alle 32 bis 45 Jahre vor. Dass sie aber innerhalb von 10 Jahren hintereinander in Opposition treten, ist selten. In den letzten 200 Jahren war dies nur drei Mal der Fall. Aktuell haben wir es mit der Saturn/Uranus-Opposition zu tun, die von November 2008 bis Juli 2010 anhalten wird. In dieser Zeit wird sie fünf Mal exakt sein. Im November 2008 tritt sie zum ersten Mal auf.

Beachtenswert bei den genannten Oppositionen, die Saturn bildet, ist ihre jeweilige Phase. Handelt es sich um eine zunehmende Phase, so verspricht sie ein Wachstum der Angelegenheit, während die abnehmende eine Reduzierung anzeigt. Dies geschieht astronomisch ganz genau wie bei den Mondphasen, nur dass es sich in diesem Fall nicht auf einen Monat, sondern auf mehrere Jahre bezieht. Noch einmal deutlich erklärt: In der Phase der Konjunktion bis zur Opposition handelt es sich um einen zunehmenden Aspekt, also zunehmende Phase. Von der Opposition bis zur Konjunktion nimmt der Aspekt ab und man spricht von einer abnehmenden Phase.

Und nun zur Deutung, was sagen uns diese Konstellationen?

Aktuell befindet sich Saturn im Hinblick auf Pluto in der abnehmenden Phase, die erst 2021 abgeschlossen sein wird. Dies zeigt nur eine sehr ALLGEMEINE Tendenz und besagt nicht, dass es nicht auch Phasen geben wird, in denen die Dinge Wachstum und Expansion erfahren. Das muss ja auch so sein, denn Pluto und Saturn sind nicht von den anderen Planeten isoliert, die auch ein Wörtchen dabei mitzureden haben.

Pluto symbolisiert als Herrscher des Skorpions und in Analogie zum 8. Haus „das Geld der anderen”, also die Börse, die Banken, die Finanzämter etc. Dies sind nur EINIGE mögliche Konkretisierungsmöglichkeiten einer Energie, die seit einigen Monaten in den Medien sehr präsent ist. Im Laufe der Jahre können auch ganz andere Ebenen in Resonanz treten. Für den Einzelnen ist es also viel wichtiger, die spirituelle und seelische Funktion dieser Ebene zu verstehen und zu versuchen, sie in sein Leben zu integrieren. Richtet man sein Augenmerk auf seelische Zusammenhänge, so wird die Astrologie erstaunlich präzise und nützlich. Andernfalls schürt sie nur Ängste und wirkt destruktiv.

Die kardinale Energie im Tierkreis (Widder, Krebs, Waage und Steinbock) wird in den nächsten Jahren dynamisiert. Sie stellt die Kraft dar, die den Anstoß für Neues gibt. Der mächtige Planet Pluto wirkt jetzt, indem er sich der Werte des Steinbocks bedient. Gegenwärtig hören wir in den Nachrichten, der Staat solle mehr kontrollieren oder müsse alles tun, um die Wirtschaft zu schützen/zu kontrollieren/zu retten etc. Vor allem „Kontrolle und Rettung” sind typisch plutonische Themen. Auf der geistigen Ebene geht es aber eigentlich NICHT um mehr Kontrolle durch den Staat. Auch nicht nur um „Realwirtschaft”, obgleich man schon sagen muss, dass hier deutlich Erdzeichen anklingen. Die Energie, die Pluto freisetzt, verlangt, dass der Staat sich selbst wandelt, authentischer wird und seine eigene Struktur und seine Regeln selbst überprüft. Kontrolle ist nur dann sinnvoll, wenn sie von echter Verantwortung für die Bürger getragen wird. Der „Feind” oder der jeweils „Schuldige” (aktuell sind es „die Zocker”) hat auch immer mit einem selbst etwas zu tun. Also worin ähnelt der Staat selbst dem Zocker? Und Pluto wird helfen, Zocker-Praktiken ans Tageslicht zu bringen. Pluto im Steinbock verlangt nach neuen realen Strukturen, die nicht vordergründig ihre Sicherheit aus dem Materiellen ziehen, sondern aus einem sicheren Instinkt für das, was in der Realität Not tut. Wir dürfen nicht vergessen, dass Steinbock auch eine spirituelle Dimension hat. Das Tierkreiszeichen Steinbock steht nicht zufällig an höchster Stelle im idealtypologischen Kreis. Die Energie des Steinbockes bringt uns dazu, selbst Verantwortung für unsere Regeln zu übernehmen. Es könnten Langzeitziele sein, die mit etwas Mühe verbunden sind. Zum Beispiel: sich selbst bewähren, sich qualifizieren und Wert darauf legen, sich freiwilligen Prüfungen zu unterziehen. Saturn in der Jungfrau möchte die Dinge präzise sehen und genau analysieren. Saturn in der Jungfrau spricht gewiss nicht von „Milliarden”, sondern von „Cents”. Wie viel bleibt übrig und wo kann man kluge Vorsorge treffen, kürzer treten, sparsam mit sich selbst umgehen?

Sparsame Energie ist also angesagt. Dies betrifft die Umwelt, die Ernährung, die Gesundheit und auch die Belange des Alltags und den persönlichen Lebensrhythmus. Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach, könnte man denken. Aber dies sind Projektionen auf Vögel… Eigentlich geht es aber darum, selbst mit seinen Energien klug und sparsam umzugehen, so dass man sich nicht zu sehr verausgabt und gesund bleibt/wird.

Zunächst wird uns vor allem die Uranus/Saturn-Opposition beschäftigen.

Konträrer kann eine Opposition unter den Langsamläufern kaum sein. Uranus macht dem Saturn Angst, was ohnehin leicht geschieht, weil Saturn u. a. für Angst steht. Aber auch umgekehrt reagiert Uranus rebellisch, wenn Saturn ihm mit Freiheitsentzug droht. Die möglichen negativen Auswirkungen dieser Kräfte werden uns täglich in den Medien präsentiert: Umweltkatastrophen, größere Hungersnöte, politische Umwälzungen, Zusammenbruch der “Vorsorgesysteme”, der Renten, des Gesundheitsorganisation und allgemeiner wirtschaftlicher Ruin. Fein, fehlt noch etwas Schlimmes? Ja, wenn man will kann man diese Liste problemlos noch fortsetzen. Irgendetwas davon wird schon astrologisch seine Entsprechung finden und uns Angst machen.

Und wo verbergen sich die Chancen?

Um welche Chancen kann es jetzt gehen? Wo kann aus astrologischer Sicht die Lösung sein?

Wir psychologischen Astrologen verschließen gewiss nicht die Augen vor destruktiven Kräften. Aber wir halten immer zugleich Ausschau nach der Bedeutung einer Situation und versuchen, die in ihr enthaltene CHANCE zu erspüren.

Fangen wir mit Uranus an, der mindestens so stark ist wie Saturn. Als langsamerer Planet in dieser Opposition ist seine Wirkung möglicherweise noch stärker als die des Saturns. Uranus steht für alles, was frei und technisch fortschrittlich sein möchte, oder sich humanitär einbringen will. Es steht auch für Netzwerke, das Internet und alle technischen Errungenschaften der letzten Jahrzehnte. Die letzte Opposition von Saturn/Uranus fand 1968 statt. Die Jahre der Studentenrevolte… Heute erleben die Menschen, die ca. 40 Jahre alt sind, die Rückkehr dieser Konstellation im Transit. Uranus bedeutet eigenen Visionen möglichst radikal zu verwirklichen, vor allem kreativ und erfinderisch sein. In den Fischen bildet er eine Rezeption mit Neptun, der sich im Wassermann befindet. Eine Rezeption heißt, dass zwei Herrscher ihre Plätze tauschen und sich gegenseitig befruchten. Neptun regiert die Fische und Uranus den Wassermann. Diese Planeten haben einen „Tausch” vollzogen, eine Rezeption, und dies stellt eine sehr günstige Konstellation dar. Das letzte Mal standen Uranus und Neptun in dieser Weise während der Renaissance zueinander.

Uranus drückt in diesem Zusammenhang die Fähigkeit aus, erfinderisch zu reagieren, und den Wunsch, diesen Erfindungsreichtum in den Dienst eines Zieles zu stellen, das von Liebe für die Menschheit getragen wird, im Herzen eine spirituelle Kraft wahrend. Die Chance liegt also zum Beispiel in bisher nie da gewesenen Projekten. Diese müssen aber auch die Saturn-Energie der Jungfrau in sich aufnehmen. Zugegeben, das ist nicht ganz einfach, aber natürlich möglich. Wir haben schon gesehen, dass Saturn Sparsamkeit der Mittel in der Jungfrau verlangt. Also müssen wir diese beiden Energien miteinander verknüpfen, Systeme (Uranus) finden, die möglichst wenig Kraft, wenig Energie oder Geld kosten (Saturn) und deren Resultat zur Autonomie (Uranus) beiträgt. Der Weg dazu darf etwas mühevoll sein (Saturn), sollte aber auch etwas Geniales (Uranus) an sich haben. Also Projekte, die sich erst mit der Zeit bewähren, für die reale Arbeit notwendig ist, die einen sozialen oder kreativen Charakter haben. Ich denke an Projekte, die etwas von einem „Perpetuum Mobile” an sich haben. Sie tragen sich selbst und kosten extrem wenig bis gar nichts. „Extrem” gefällt immer dem Uranus, “wenig bis gar nichts” lässt den Herrn Saturn gerne zustimmend nicken.

Man führt also eine ganz „normale” Deutung durch wie in der Radix, wenn man eine Lösung zu einem Problem bei einer Mundan-Problematik sucht.

Solche Projekte betreffen nicht nur umweltschonende technische Bereiche. Sie können sich im Prinzip fast überall im Kleinen (Jungfrau) verwirklichen. Man braucht für sie buchstäblich „nichts” als die Disziplin, sie durchzuführen, und etwas Zeit (Zeit und Disziplin entsprechen Saturn).


Read 7656 times Last modified on Dienstag, 09 November 2010 19:28
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