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Astrologie - Kritische Grade

Die Schwelle – verschiedene Wege der Deutung (Teil 3/4)

Diese Gradzahlen beschäftigen Astrologen in unterschiedlichen Traditionen. Ein Blick auf drei Zugänge zeigt die Bandbreite möglicher Deutungen.

Klassische Astrologie: Brücken und Sprünge
Die Klassische Astrologie arbeitet mit den Urelementen warm/kalt sowie feucht/trocken nach Empedokles. Sie werden so miteinander kombiniert, dass nicht nur die vier Elemente entstehen, sondern jedem Tierkreiszeichen zusätzlich die Qualität „feucht“ oder „trocken“ zugeordnet wird. Daraus ergeben sich acht Varianten.
An manchen Zeichenübergängen finden sich gemeinsame Qualitäten – hier entsteht, bildhaft gesprochen, eine „Brücke“. Fehlt hingegen jede Gemeinsamkeit, wird der Übergang, um im Bild zu bleiben, eher als „Sprung“ erlebt. So lässt sich unterscheiden, wo Wechsel leichter gelingen und wo tiefere Umstellungen erforderlich sind.

Huber-Schule: die „kosmische Spalte“ als Wegweiser im Wandel
Besonders hervorgehoben wird der Übergang von den letzten Bogenminuten der Fische zu den ersten Bogenminuten des Widders. Diese Schwelle wird als „kosmische Spalte“ bezeichnet und markiert den Beginn eines neuen Manifestationszyklus. Sie gilt als Nahtstelle im Tierkreis, an der sich Leben und Tod berühren. Damit sind existentielle Fragen angesprochen – zugleich können sich neue geistige Impulse öffnen.

AstroCartoGraphy (nach Sullivan): Reservoir und Schatten
Ein Planet auf dem letzten Grad eines Zeichens sammelt Erfahrungen wie ein Reservoir. Er empfängt als letzter die laufenden Aspekte und reagiert daher besonders sensibel. Wird diese Schwelle nicht bewusst gestaltet, wirkt der Planet wie ein Schatten. Gelingt jedoch die bewusste Annahme, kann er zu einem der begabtesten Faktoren im Horoskop werden.

Fazit
Die Deutung kritischer Grade zeigt sich in verschiedenen astrologischen Schulen sehr unterschiedlich. Ob als Brücke, Sprung, Spalte oder Reservoir – stets geht es um Schwellen, die Übergänge markieren und bewusst gestaltet werden wollen.

Merksatz: Kritische Grade sind Schwellenpunkte – sie fordern dazu auf, Altes loszulassen und Neues zuzulassen.

👉 → Weiter zu Teil 3/4: Die Schwelle als "Brücke" und "Sprung" in klassischer Sicht (Teil 3/4).

 


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