Freitag, 19 Mai 2017 20:36

Die vielen Gesichter der Astrologie, Teil 2/5

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Entwicklungshilfe für die Seele

Gesichter der Astrologie, Teil 2/5

Psychologie und Astrologie sind beide aus dem Wunsch geboren, Menschen zu verstehen.

Dafür gehen sie zum Teil sehr unterschiedliche, aber auch durchaus ähnliche Wege. In der psychologischen Astrologie kreuzen sich diese Wege, treiben Verständnis und Selbsterkenntnis auf eine sehr ursprüngliche und doch moderne Art voran.

Eine kleine Szene zur Illustration:

Zwei Freundinnen sitzen im Café, und die eine sagt: „Stell dir vor, letzten Freitagmorgen kam Christian mit der Idee, am Wochenende an einer Autorallye teilzunehmen, mittags waren wir angemeldet, abends waren wir da. Das war so klasse, ich bin wirklich total verliebt in ihn.“

Die andere lächelt. „Das sieht man. Was hat er denn für ein Sternzeichen?“

Die erste, seufzend: „Widder, ein Feuerzeichen, damit konnte ich schon immer gut.“

Die zweite: „Mich würde das ja anstrengen, alles von jetzt auf gleich. Kai ist Fisch, sensibel, behutsam, immer für mich da.“

Die erste lehnt sich zurück: „Ihr seid echt symbiotisch, ihr zwei. Das knistert mir zu wenig.“

Die zweite lacht: „Klar, bleib du mal bei deinem Widder.“

So oder ähnlich gehen viele Menschen mit Astrologie um. Sie nutzen sie als einfache Typologie, die es ihnen erleichtert, andere einzuschätzen, das Leben ein wenig berechenbarer zu machen. Auf der anderen Seite wissen die meisten aber auch, dass es so einfach nicht sein kann – es ist eben kein Widder wie der andere. Und natürlich möchte niemand auf die typische eindimensionale Definition eines Tierkreiszeichens festgelegt werden. Trotzdem, manchmal hilft es, manchmal tröstet und manchmal unterhält es.

Psychologie und Astrologie

Wer aber mehr über Menschen lernen, sich selbst und andere wirklich besser verstehen möchte, muss schon ein bisschen genauer hinsehen. Heutzutage denken wir dabei zuerst an die Psychologie, eine junge Wissenschaft, die sich mit dem Fühlen, Denken und Handeln von Mensch und Tier und deren Wechselwirkungen mit Körper und Umwelt beschäftigt. Die Psychologie erforscht die Seele einerseits sehr wissenschaftlich, arbeitet mit Statistiken und Versuchsreihen, aber auch assoziativ, kreativ und individuell, mit Symbolen und Träumen. Damit macht sie etwas ganz Ähnliches wie die Astrologie, nur aus einer anderen Perspektive. Auch die Astrologie erforscht den Menschen und seine Umwelt, allerdings im Rahmen eines Systems aus Überlieferungen und Erfahrungen, die das Leben in Zusammenhang mit der Konstellation der Planeten in unserem Sonnensystem sieht.

So gehen Astrologie und Psychologie unterschiedliche, aber auch ähnliche Wege, die sich immer mal wieder kreuzen. Beide entspringen dem Wunsch, andere Menschen, die Gesellschaft, Zusammenhänge und Entwicklungen besser zu verstehen. Beide arbeiten mit komplexen Typologien und Systemen, schauen stets aus verschiedenen Blickwinkeln auf das gleiche Thema und setzen ihre Analyse aus vielen kleinen Puzzlesteinen zusammen. Und beide wollen niemanden auf ein Schicksal festlegen, sondern setzen auf Lernen und Entwicklung. Natürlich können beide auch eindimensional eingesetzt werden, dann ist ein Widder wie der andere und ein depressiver Mensch immer depressiv und sonst nichts.

Die Wirksamkeit der psychologischen Astrologie

In der psychologischen Astrologie kreuzen sich die Wege beider Disziplinen auf besonders fruchtbare Weise, verbinden sich das wissenschaftlich erarbeitete psychologische Wissen mit dem uralten Denksystem und den jahrtausendealten Erfahrungen der Astrologie. Die Zusammenhänge im Horoskop werden astrologisch und psychologisch analysiert. Dies macht beide Ansätze zu individuellen Werkzeugen, die helfen, Potenziale zu nutzen, Herausforderungen anzunehmen und Probleme zu überwinden. Ein konstruktiver Umgang, der eine positive und fundierte Lebenshilfe darstellt. Überholte unbewusste Muster werden aufgedeckt und können so verändert, bisher unerkannte Fähigkeiten entdeckt und genutzt werden. Damit wird die psychologische Astrologie zu einem Instrument der Selbsterkenntnis. Sie fördert die Entwicklung der Persönlichkeit und macht den Weg frei zu einem glücklicheren und zufriedeneren Leben. Wer also fundierte Lebenshilfe jenseits der klassischen Psychologie sucht und an sich arbeiten möchte, dürfte hier konstruktive Unterstützung finden – vom Widder bis zum Fisch.

Besonderes Kennzeichen der psychologischen Astrologie ist es, den Determinismus aus der Astrologie zu verbannen: Der Mensch wird nicht mehr als Spielball des Schicksals gesehen – er ist nicht länger hilflos höheren Kräften ausgeliefert, sondern kann seine Persönlichkeitsstruktur mithilfe der psychologischen Astrologie schnell, umfassend und besonders tiefgründig erkunden.

Der beratende Astrologe achtet dabei besonders darauf, dass er den Klienten in der Beratung nicht auf etwas festlegt, sondern ihm alle Stärken und Schwächen als Potenzial aufzeigt. Manche Studenten der psychologischen Astrologie sind darüber anfangs verwirrt und fragen sich: Wenn eine Konstellation wie beispielsweise eine Saturn/Mond-Opposition zugleich Minderwertigkeitsgefühle und Verantwortungsbewusstsein für die eigenen Bedürfnisse anzeigen.

Mehr erfahren über "Die vielen Gesichter der Astrologie, Teil 1/5"
Mehr erfahren über "Die vielen Gesichter der Astrologie, Teil 3/5"

 

 

Read 1717 times Last modified on Montag, 22 Mai 2017 05:06
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